Ackerschachtelhalm
Ackerschachtelhalm (Equisetum arvense)
Herbarium

Ackerschachtelhalm

Equisetum arvense

Obwohl der Ackerschachtelhalm (Equisetum arvense) vorrangig auf Äckern zu finden ist, gedeiht das volkstümliche Zinnkraut auch auf Brachflächen und Wiesen sowie an Wegrändern und Bahngleisen. Botanisch gehört die "Heilpflanze des Jahres 1997" zu den Farnen sowie zur Pflanzenfamilie der Schachtelhalmgewächse (Equisetaceae). Diese bevölkern seit etwa 400 Millionen Jahren die Erde und zählen somit zu den ältesten Landpflanzen. Fossilien zeigten, dass Schachtelhalme einst Wuchshöhen von über 30 m erreichten. Heute ist die nur noch 10 bis 60 cm große Wildpflanze auf der gesamten Nordhalbkugel anzutreffen, vereinzelt auch in Ländern der Südhalbkugel. Optisch erinnert das ausdauernde Farngewächs mit seinem geschachtelten, stengelgliedrigen Aufbau an Nadelbäume.

Zinnkraut fand schon im antiken Griechenland als Arznei Verwendung. Später tauchte die Heilpflanze – allerdings unter anderen Namen – in Hildegard von Bingens und Pietro Andrea Matthiolis Kräuterbüchern auf. Zurecht, denn der Farn enthält mit Kieselsäure, Mineralstoffen, Saponinen und ätherischen Ölen medizinisch relevante Bestandteile. Vor allem der hohe Kieselsäure-Anteil begründet die Verwendung bei Beschwerden der harnleitenden Organe wie Nieren-, Harnwegs- und Blasenentzündungen sowie Inkontinenz, Problemen des Bindegewebes und Knochen- und Gelenkschmerzen, zum Beispiel bei Arthrose, Gicht oder Rheuma. Patienten mit medikamentös behandelten Herz- oder Nierenerkrankungen besprechen die Verwendung von Ackerschachtelhalm aufgrund der durchspülenden Wirkung mit ihrem Arzt. Außerdem kann die entzündungshemmende Wirkung der Pflanze bei Entzündungen im Rachen- und Mundraum helfen.

Selbstsammler aufgepasst: In unseren Breiten wachsen zahlreiche Schachtelhalmgewächse, nicht wenige sind giftig. So auch der dem Acker- zum Verwechseln ähnliche Sumpfschachtelhalm.

Wirkungen

antioxidativ, entzündungshemmend

Anwendungen

Arthritis und Gelenkentzündungen, Blasenentzündung, Blasenschwäche, Entzündungen in Mund und Rachen, Gicht, Harnbeschwerden, Nierensteine, Ödeme, Osteoporose, Rheuma, Wundheilung

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