Bärentraube, Echte
Bärentraube, Echte (Arctostaphylos uva-ursi)
Herbarium

Bärentraube, Echte

Arctostaphylos uva-ursi

Namenspate für das immergrüne Heidekrautgewächs (Ericaceae) Bärentraube (Arctostaphylos uva-ursi) ist das Sternbild Großer Bär. Dieser ist nur in der nördlichen Hemisphäre zu sehen, und dort ist die Bärentraube auch heimisch. Sie ähnelt der Preiselbeerpflanze und wächst in steinigen Berglagen.

Die nordische Volksmedizin kennt die Bärentraube als traditionelle Heilpflanze bei Entzündungen und Steinleiden im Nieren- und Blasenbereich. Diese Anwendung hat sich bis heute erhalten, woraus sich der alternative Name Harnkaut erklärt: Aufgrund der wissenschaftlich gesicherten antibiotischen, antiseptischen und harntreibenden Wirkungen wird die Bärentraube auch in der Schulmedizin bei Blasenentzündungen und entzündlichen Erkrankungen der ableitenden Harnwege empfohlen. Dafür verantwortlich ist Arbutin. In der Pflanzenwelt kommt die organische Verbindung verhältnismäßig selten vor, unter anderem noch in Himbeeren und Damiana. Nach dem Verzehr wird ein Teil des Arbutins im Magen-Darm-Trakt verstoffwechselt und in Hydrochinon umgewandelt; der andere Teil gelangt über die Niere zur Blase und wird dort ebenfalls zu Hydrochinon abgebaut. Erst Hydrochinon ist biologisch wirksam. Weitere relevante Inhaltsstoffe sind Flavonoide, die Gerbstoffe Ellagitannine und Gallotannine sowie Gallus- und Urolsäuren.

Bei der Zufuhr von Bärentraube sollte beachtet werden, dass sie in konzentrierter Form für Schwangere, Stillende und Kleinkinder ungeeignet ist. Dauerhafte Anwendungen können zu Leberschäden führen. Eine basische, also vegane Ernährung fördert die Wirkung von Arbutin. Umgekehrt können Arznei- und Lebensmittel, die einen sauren Harn herbeiführen, dessen Wirkung schwächen. Personen, die auf Eisenpräparate angewiesen sind, sollten diese in großem zeitlichem Abstand zu Bärentraube einnehmen.