Bibernelle, Große/Kleine
Bibernelle, Große/Kleine (Pimpinella major/saxifraga)
Herbarium

Bibernelle, Große/Kleine

Pimpinella major/saxifraga

Obwohl sie bereits von den europäischen Urstämmen genutzt wurden, tauchen die Große und Kleine Bibernelle (Pimpinella major/saxifraga) erstmals in den Kräuterbüchern des 16. Jahrhunderts auf – als Heilmittel gegen die Pest: „Esset Bibernell und Baldrian, dann sterbet ihr nicht so schnell.“ Gegen den schwarzen Tod geholfen hat der mit dem Anis verwandte Doldenblütler (Apiaceae) freilich nicht.

Dafür kennt man die Bibernelle inzwischen als auswurfförderndes, entzündungshemmendes und vor allem stark schleimlösendes Naturheilmittel gegen Husten und Bronchitis: Teezubereitungen und Tinkturen aus den Wurzeln der Bibernelle gelten sogar in der Schulmedizin als milde hustenlösende Lösung für Katarrhen der oberen Luftwege. Weitere Anwendungsmöglichkeiten für die Heilpflanze sind Entzündungen im Mund- und Rachenraum, die sich zum Beispiel in Heiserkeit oder Halsweh äußern. Die Volksheilkunde schreibt der auch Steinpeterlein, Bockskraut, Bockwurz, Pimpernell oder Pfefferwurz genannten Pflanze harntreibende Wirkungen zu und empfiehlt sie zur Stärkung der Verdauung und Harnorgane. Zu großer Anerkennung hat es die Bibernelle nie gebracht. Dennoch ist sie eine der besterforschten Heilpflanzen bei Husten und Bronchitis.

Wer die Bibernelle selbst sammeln möchte, sollte über ein solides botanisches Wissen verfügen, da sie gerne mit dem Kleinen Wiesenknopf (Sanguisorba minor) verwechselt wird, der in der Phytotherapie als blutungsstillendes Mittel bekannt ist. Das Rosengewächs und der Doldenblütler sehen sich zwar nicht ähnlich, doch irrtümlich wird der Wiesenknopf häufig auch Bibernelle genannt. Das „Original“ ist vor allem in Mittel- und Osteuropa zu finden.

Wirkungen

entzündungshemmend

Anwendungen

Bronchitis, Entzündungen in Mund und Rachen, Erkältungen und Infekte, Harnbeschwerden, Husten, Verschleimungen

Enthalten in