Phytohormone in Nahrungsmitteln: Wechseljahresbeschwerden pflanzlich behandeln

Phytohormone in Nahrungsmitteln: Wechseljahresbeschwerden pflanzlich behandeln

Die Wechseljahre sind für 50 Prozent der Frauen mit Begleiterscheinungen wie nächtlichen Schweißausbrüchen oder Hitzewallungen verbunden. Fallen diese stark aus, sind therapeutische Maßnahmen erforderlich. Da die chemische Hormonersatztherapie starke Nebenwirkungen haben kann, empfiehlt sich die Einnahme von Phytohormonen: sekundären Pflanzenstoffen mit hormonähnlicher Wirkung. Welche geeignet sind, erfahren Sie hier.

Inhaltsverzeichnis

Was sind Wechseljahresbeschwerden?

Kommen Frauen ins Klimakterium, haben sie nicht selten mit so genannten Wechseljahresbeschwerden  zu kämpfen. Zu den charakteristischen klimakterischen Symptomen zählt man vor allem Hitzewallungen, Kopfschmerzen, Schlafstörungen, Nachtschweiß, Gewichtszunahme und Depressionen. Lange Zeit empfahl die Frauenheilkunde bei Wechseljahresbeschwerden eine Hormontherapie. Heute ist das anders.

Die synthetische Hormonersatztherapie ist riskant

Da synthetische Hormonstoffe vielfach mit Nebenwirkungen verbunden sind, warnen Experten Frauen verstärkt davor, im Klimakterium – zumindest unkontrolliert – rezeptpflichtige Hormonpräparate einzunehmen. Oder sogar ganz darauf zu verzichten, da man mittlerweile davon ausgeht, dass der langfristige Einsatz von Hormonpräparaten gegen Wechseljahresbeschwerden das Risiko für Frauen erhöhen kann, an bestimmten Krebsarten zu erkranken. Damit stellt sich die Frage: Was tun bei Wechseljahresbeschwerden?

Immer beliebter: Wechseljahresbeschwerden natürlich behandeln

Die Alternative zur synthetischen Hormontherapie besteht darin, Wechseljahresbeschwerden natürlich zu behandeln. Dafür eignen sich Phytohormone , auch pflanzliche Hormone genannt. Bei Phytohormonen handelt es sich um Stoffe mit hormonartiger Wirkung. Hormonähnliche Stoffe sind in vielen Pflanzen enthalten. Inzwischen nehmen Phytohormon-Präparate auch in der Schulmedizin einen immer größeren Stellenwert ein, da sie Frauen dabei helfen, Wechseljahresbeschwerden auf sanfte, das heißt in der Regel nebenwirkungsfreie Weise zu lindern.

Pflanzliche Hormone in den Wechseljahren

Dass Pflanzen mit hormonähnlichen Stoffen existieren, ist schon lange bekannt. Diverse Studien konnten nun auch die Wirksamkeit von Phytohormonen in den Wechseljahren belegen: Pflanzenhormone sind ein sanft-verträglicher Ersatz für fehlende Hormone und können Altersvorgänge bremsen. Selbst wenn pflanzliche Hormone nicht so stark sind wie synthetische Präparate, so haben sie auf keinen Fall deren Nebenwirkungen.

Phytohormone üben auf den Hormonstoffwechsel eine ähnlich regulierende Wirkung aus wie die körpereigenen Hormone. Yams, Rotklee, Soja, Traubensilberkerze und Hopfen gehören dabei zu den wirkstoffkräftigsten Pflanzen. Sie empfehlen sich nicht nur bei Wechseljahresbeschwerden. Auch junge Frauen mit Regelschmerzen und Menstruationsstörungen profitieren von diesen Pflanzen (mit Ausnahme von Soja), ohne dass sie ihren Körper unnötig mit chemischen Mitteln belasten müssten.

Mild, aber effektiv – worauf es bei der Einnahme ankommt

Allerdings gilt es beim Gebrauch von Phytohormonen zwei Dinge zu beachten:

1. Auch pflanzliche Hormone sind Hormone. Ihren Einnahme hat zum Ziel, einen Hormonrückgang auszugleichen. Der ist im Bauplan der Biologie mit zunehmendem Alter allerdings vorgesehen. Von einer hochdosierten Verwendung von Phytohormonen über einen längeren Zeitraum wird daher abgeraten.

2. Phytohormone können sowohl pflanzliche Östrogene als auch pflanzliches Progesteron enthalten. Hier gilt es die richtige Wahl zu treffen.

Pflanzliches Progesteron oder Phytoöstrogene?

Überwiegend sind progesteronhaltige Pflanzen vorzuziehen, weil Progesteron indirekt die Östrogenbildung fördert. Abgesehen davon basieren ohnehin viele Wechseljahresbeschwerden auf einem Progesteronmangel. Nachfolgend ein Überblick, aus welchen Gründen und zu welchem Zeitpunkt der Wechseljahre welche Phytohormone angebracht sind.

Symptome, die für Progesteron- und Östrogen-Mangel sprechen:
Mangel Kennzeichen
Progesteron-Mangel Lebensabschnitt: eher in der Prämenopause (= früh)
Typische psychische Symptome: Zornausbrüche, reizbar, aggressiv
Mögliche körperliche Symptome: Müdigkeit, vor der Periode Gewichtszunahme, geschwollene Brüste, dicker Bauch, Hitzewallungen, Kopfschmerzen, Gewichtszunahme, Schmerzen bei der Periode
Östrogen-Mangel Lebensabschnitt: eher ab der Perimenopause (= spät)
Typische psychische Symptome: empfindlich, weinerlich, depressiv
Mögliche körperliche Symptome: Schlafstörungen, Schmerzen beim Eisprung, Hauttrockenheit, Scheidentrockenheit, Gewichtszunahme, Hitzewallungen, Schmerzen bei der Periode, Kopfschmerzen

Pflanzen und Nahrungsmittel mit hohem Phytohormon-Anteil

Phytohormone können entweder über den Verzehr ausgesuchter Lebensmittel oder mittels Nahrungsergänzungen zugeführt werden. Da der Bedarf bei Wechseljahresbeschwerden hoch ist, empfehlen sich Nahrungsergänzungen, da diese erstens unkompliziert verzehrbar sind und zweitens die gewünschten Wirkstoffe in konzentrierter Form enthalten.

a.) Progesteronhaltige Pflanzen und Lebensmittel

Progesteron ist ein weibliches Geschlechtshormon, das vorwiegend im Gelbkörper und in der Plazenta gebildet wird, zu geringen Mengen auch in der Nebennierenrinde. Der Progesteron-Blutspiegel ist abhängig von der Zyklusphase und unterliegt starken Schwankungen. Während der zweiten Zyklushälfte ist Progesteron das dominierende Hormon. Für die gezielte therapeutische Intervention mit pflanzlichem Progesteron empfiehlt das Wellnest Team: Wellnest Wild Yamswurzel Extrakt  und Maca-Extrakt.

Pflanzen mit progesteronhaltiger Wirkung:
Pflanzen Pflanzenwirkstoffe
Alfalfa Alfalfa enthält Diosgenin und ein progesteronähnliches Saponin
Beifuß Beifuß fördert die Progesteronproduktion und regt den Eisprung an
Bockshornklee Bockshornklee enthält versch. progesteronähnliche Saponine
Frauenmantel Frauenmantel enthält progesteronartige Wirkstoffe
Honigklee Honigklee enthält Diosgenin und ein progesteronähnliches Saponin
Karotte Karotte enthält Diosgenin und ein progesteronähnliches Saponin
Küchenschelle Hat progesteronartige Eigenschaften
Mönchspfeffer Die progesteronartige Wirkung ist indirekt. Mönchspfeffer regt die Libido bei Frauen an und hemmt sie bei Männern
Nachtkerze Die Blätter wirken bei Progesteronmangel
Salomonssiegel Enthält progesteronähnliche Saponine
Sarsaparilla Enthält Vorstufen von Progesteron
Schafgarbe Wirkt ähnlich wie Progesteron
Spargel Enthält Diosgenin, ein progesteronähnliches Saponin
Yamswurzel Wirkt ähnlich wie Progesteron durch den Saponin-Wirkstoff Diosgenin

b.) Östrogenhaltige Pflanzen und Lebensmittel

Östrogene sind die weiblichen Geschlechtshormone. Sie werden in den Eierstöcken, im Mutterkuchen und in der Nebennierenrinde gebildet. Östrogene spielen vor allem in der ersten Zyklushälfte eine wichtige Rolle. Die Östrogenspiegel im Blut schwanken im Lauf des Zyklus stark. Für die gezielte therapeutische Intervention mit Phytoöstrogenen empfiehlt das Wellnest Team: Soja-Isoflavone und Maca-Extrakt .

Pflanzen mit östrogenhaltiger Wirkung:
Pflanzen Pflanzenwirkstoffe
Ackerschachtelhalm Fördert Östrogenproduktion
Alfalfa Reguliert Östrogenspiegel
Angelika Enthält Beta-Sitosterol, eine östrogenähnliche Substanz. Fördert Östrogenproduktion und Eisprung
Baldrian Enthält Beta-Sitosterol, eine östrogenähnliche Substanz
Basilikum Leichte östrogenartige Wirkung, fördert Eisprung, steigert Libido
Beifuß Fördert Östrogenproduktion, regt Eisprung an
Beinwell Enthält Beta-Sitosterol, eine östrogenähnliche Substanz
Besenginster Enthält Genistein, ein östrogenähnliches Isoflavon
Braunwurz Fördert Östrogenproduktion
Brennnesselwurzel Enthält Secoisolariciresinol, östrogenähnliche Lignane
Damiana Enthält Beta-Sitosterol, eine östrogenähnliche Substanz
Estragon Enthält Beta-Sitosterol, eine östrogenähnliche Substanz
Esskastanien Enthält Phytosterole
Färberginster Enthält Genistein, ein östrogenähnliches Isoflavon
Fichte Enthält Secoisolariciresinol, östrogenähnliche Lignane
Flohsamen Enthält Beta-Sitosterol, eine östrogenähnliche Substanz
Ginseng Enthält Beta-Sitosterol, eine östrogenähnliche Substanz
Granatapfelkerne Enthält östrogenartige Substanzen
Hauhechelwurzel Enthält Genistein und Formononetin, östrogenähnliche Isoflavone
Hirtentäschel Leicht östrogenartig
Holunder Fördert Östrogenproduktion
Hopfen Östrogenhaltig. Steigert bei Frauen die Libido. Verhindert teilweise die Progesteronbildung durch Glycoproteine
Huflattich Enthält Beta-Sitosterol, eine östrogenähnliche Substanz
Johanniskraut Enthält Beta-Sitosterol, eine östrogenähnliche Substanz
Kampfer Enthält Secoisolariciresinol und Matairesinol, östrogenähnliche Lignane
Kan. Berufkraut Enthält Beta-Sitosterol, eine östrogenähnliche Substanz
Königskerze Enthält Phytosterole, östrogenähnliche Substanzen
Küchenschelle Enthält Beta-Sitosterol, eine östrogenähnliche Substanz
Kürbiskerne Enthält Phytosterole
Löwenzahn Enthält Beta-sitosterol, eine östrogenähnliche Substanz
Leinsamen Enthält Matairesinol, östrogenähnliche Lignane
Lorbeerblätter Enthält Secoisolariciresinol, östrogenähnliche Lignane
Melisse Leicht östrogenartig
Ringelblume Enthält Beta-Sitosterol, eine östrogenähnliche Substanz
Rose Fördert Östrogenproduktion
Rotklee Enthält östrogenartige wirkende Isoflavone und Beta-Sitosterol
Saflor-Öl Enthält Phytosterole
Sägepalme Enthält Beta-Sitosterol, eine östrogenähnliche Substanz
Salbei Östrogenartige Wirkung und hemmt den Schweiß
Schafgarbe Enthält Beta-Sitosterol, eine östrogenähnliche Substanz
Sesam Enthält Phytosterole
Soja Enthält reichlich Isoflavone, die östrogenartig wirken
Sonnenblumenkerne Enthält Phytosterole
Süßholz Enthält Beta-Sitosterol, eine östrogenähnliche Substanz
Taigawurzel Reguliert die Hormonproduktion
Taubnessel Fördert Östrogenproduktion
Traubensilberkerze Regt die Östrogenproduktion an, lindert Hitzewallungen
Wasserfenchel Enthält Secoisolariciresinol und Matairesinol, östrogenähnliche Lignane
Weinraute Östrogenartige Wirkung. Steigert bei Frauen die Libido
Wiesensalbei Östrogenartige Wirkung und hemmt den Schweiß

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