Die "empfohlene Tagesdosis" (RDA): Das sollten Sie über die Referenzwerte für die Nährstoffzufuhr wissen

Die "empfohlene Tagesdosis" (RDA): Das sollten Sie über die Referenzwerte für die Nährstoffzufuhr wissen

Die RDAs benennen Mengen für die tägliche Zufuhr von Energie und Nährstoffen. Sie orientieren sich am Bedarf, den ein durchschnittlicher Mensch zur Gesunderhaltung benötigt. Doch der Energie- und Nährstoffbedarf sind von Mensch zu Mensch und von Tag zu Tag verschieden. Daher hat das Konzept der "empfohlenen Tagesdosis" nur wenig Aussagekraft.

Inhaltsverzeichnis

Wolhlbefinden basiert auf einer ausgeglichenen  Nährstoffzufuhr 

Hauptaufgabe der Ernährung ist die Versorgung des Körpers mit Makronährstoffen (Proteine, Kohlenhydrate, Fette) und Vitalstoffen, zu denen man Vitamine, Mengen- und Spurenelemente, Aminosäuren , sekundäre Pflanzenstoffe und Enzyme  zählt. Jeder weiß: Ohne Nährstoffe stellt der Körper seine Funktionen schnell ein. Bestes Beispiel ist die ehemalige „Seefahrer-Krankheit“ Skorbut, die durch Vitamin-C-Mangel hervorgerufen wird und zu Erschöpfung, Schmerzen, Entzündungen, Durchfall, Schwindel, Fieber und letztlich zum Tod führt.

Dennoch wissen viele Menschen nicht, mit welchen Nährstoffen sie ihren Körper optimal versorgen. Diese Wissenslücke schließen die Recommended Daily Allowances (RDAs). Zumindest in der Theorie.

Per Definition geben die Recommended Daily Allowance die Mengen von essentiellen Nährstoffen an, die gemäß dem aktuellen wissenschaftlichen Kenntnisstand für ausreichend angesehen werden, den täglichen Bedarf eines durchschnittlich gesunden jungen Menschen zu decken. Aufgrund dessen spricht man bei den RDAs auch von empfohlener Tagesdosis.

Die RDAs sind bezüglich ihres Umfangs nicht standardisiert, die Angabe hängt vom jeweiligen Nahrungsmittel ab. Gewöhnlich sind Angaben zum Brennwert sowie zu Kohlenhydraten, Proteinen und Fett enthalten, häufig auch zu Fettsäuren, Zucker, Salz, Ballaststoffen und Broteinheiten. Ergänzend findet sich bei den Werten der Hinweis, um wie viel Prozent der RDA es sich handelt.

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Nährstoffbezugswerte gemäß der EU-Verordnung EG/1169/2011

Die RDAs wurden erstmals 1943 von der US Army definiert. Dabei standen militärische Zwecke im Vordergrund. Seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs werden die Recommended Dietary Allowances regelmäßig von zivilen Einrichtungen aktualisiert und erweitert, auch in Deutschland. 1956 veröffentlichte die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) erstmals ihre Empfehlungen für die Nährstoffzufuhr.

Mittlerweile erfolgt eine diesbezügliche Zusammenarbeit zwischen DGE und österreichischen und schweizerischen Institutionen, natürlich im Rahmen europäischer Bestimmungen. Aktuell sind in der EU die Nährstoffbezugswerte gemäß der Lebensmittelinformationsverordnung EG/1169/2011 maßgeblich.

Nährstoffbezugswerte nach EG/1169/2011:
Vitalstoff RDA
Vitamin A (Retinol) 800 µg
Vitamin B1 (Thiamin) 1,1 mg
Vitamin B2 (Riboflavin) 1,4 mg
Vitamin B3 (Niacin) 16 mg
Vitamin B5 (Pantothensäure) 6 mg
Vitamin B6 (Pyridoxin) 1,4 mg
Vitamin B9 (Folsäure) 200 µg
Vitamin B12 (Cobalamin) 2,5 µg
Vitamin C (Ascorbinsäure) 80 mg
Vitamin D (Cholecalciferol) 5 µg
Vitamin E (Tocopherol) 12 mg
Vitamin H (Biotin) 50 µg
Vitamin K (Phyllochinon) 75 µg
Calcium 800 mg
Chlorid 800 mg
Chrom 40 µg
Eisen 14 mg
Fluorid 3,5 mg
Jod 150 µg
Kalium 2000 mg
Kupfer 1 mg
Magnesium 375 mg
Mangan 2 mg
Molybdän 50 µg
Phosphor 700 mg
Selen 55 µg
Zink 10 mg

Statistische Durchschnittswerte: Zur Gültigkeit und Genauigkeit der RDAs

Es gibt jedoch ein gewaltiges Problem mit den RDAs: Viele Menschen interpretieren die Werte falsch. Sieht man davon ab, dass die Bevölkerung ohnehin ziemlich unterschiedlich ist, beeinflussen folgende Faktoren den Nährstoffbedarf erheblich:

  • Geschlecht
  • Lebensalter
  • Schwangerschaft und Stillzeit
  • Erkrankungen
  • Alkohol, Tabak und andere Drogen
  • Medikamente
  • Sport
  • Ernährung
  • Beruf

Um diesem Sachverhalt Rechnung zu tragen, ist die empfohlene Tagesdosis so bemessen, dass sie statistisch gesehen für 98 Prozent der Bevölkerung ausreichend sein sollte – solange es sich um einen gesunden, jungen Menschen, der weder Genussgifte konsumiert noch Medikamente nimmt, handelt.

Entsprechen die Referenzwerte dem individuellen Bedarf?

Zu diesem Sachverhalt bezieht die DGE auch eindeutig Stellung; „Der Bedarf ist die Menge eines Nährstoffs bzw. die Menge an Energie, die der Körper braucht, um seinen Stoffwechsel und seine Funktionen aufrechtzuerhalten. Energie- und Nährstoffbedarf sind von Mensch zu Mensch und von Tag zu Tag verschieden. Sie hängen von vielen inneren (z. B. Alter, Geschlecht, Ernährungsstatus, Gesundheitszustand, Genpolymorphismen) und äußeren Einflüssen (z. B. Klima, körperliche Aktivität in Beruf und Freizeit) ab. Der individuelle Bedarf eines Menschen ist in der Regel nicht bekannt. Experimentell lässt sich der Bedarf nur bei definierten und kleinen Bevölkerungsgruppen bestimmen. Der durchschnittliche Bedarf einer Bevölkerungsgruppe ist der Ausgangspunkt für die Ableitung von Referenzwerten für die Nährstoffzufuhr.“

Aufgrund dessen existieren auch altersbezogene Referenzwerte mit Hinweisen für Schwangere und Stillende. Diese sind jedoch nicht auf die Verpackungen von Nahrungsmitteln gedruckt.

Man muss die RDAs als gesetzlich empfohlene Mindesteinnahme verstehen

Die empfohlene Tagesdosis ist also alles andere als ein Maximalwert, Vitamine sind schließlich nicht giftig. Sie ist aber auch kein Hinweis für eine optimale Versorgung. Im Grunde sind die RDAs nur eine Menge für die Mindesteinnahme. Selbstverständlich darf die Tagesempfehlung überschritten werden. Einfache Beispiele:

  • Bei Erkrankungen und in der Rekonvaleszenz ist der Nährstoffbedarf erhöht
  • Heranwachsende haben einen erhöhten Energiebedarf
  • Bei älteren Menschen funktioniert der Stoffwechsel nicht mehr so gut, so dass sie generell mehr Nährstoffe aufnehmen sollten
  • Alkohol und Tabak binden insbesondere Vitamine – wer Genussmittel konsumiert, sollte diesbezüglich vorsorgen
  • Das gilt auch für viele Medikamente, vor allem die Antibabypille und Schmerzmittel
  • Sportler oder Schwerarbeiter verbrauchen viel Energie und schwitzen stark, was es durch Nährstoffe auszugleichen gilt

Im Zweifel den Speiseplan durch Nahrungsergänzungen abrunden

In letzter Konsequenz ergibt sich damit für jeden Menschen ein spezifischer Nährstoffbedarf. Deshalb achten gesundheitsbewusste Menschen auf eine ausgeglichene Ernährungsweise, die im Bedarfsfall durch Nahrungsergänzungsmittel  optimiert wird: Wenn man gesund leben will, können Nahrungsergänzungen die ausreichende Vitalstoffzufuhr garantieren.

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