Yoga Kriyas: Mehr als nur sportliche Asanas

Yoga hat inzwischen einen festen Platz in unserer Gesellschaft. Das ganzheitliche System aus Indien wird von vielen Menschen geschätzt. Für Jung und Alt ist die Asana-Praxis inzwischen fester Bestandteil des Alltags geworden. Dabei sind die Körperübungen (Asanas) nur ein Teil von Yoga. Der achtgliedrige Yoga-Pfad enthält unter anderem auch Atemübungen (Pranayama), Meditation und Reinigungsübungen. Diese werden als Kriyas bezeichnet und die können einen großen Beitrag zur körperlichen und mentalen Reinigung beitragen und auf dem Weg zur Heilung und Potenzialentfaltung unterstützen.
Inhaltsverzeichnis
- Was bedeutet Yoga Kriyas?
- Reinigungspraktiken ohne Askese: Gibt es einen einfachen Weg?
- Pflanzenkraft als moderne Unterstützung: Das Wellnest 5-Schritte-Programm
- Synergie zwischen Yoga-Praxis und Reinigungskur
- Praxistipp: Wann und wie starten?
- Ausblick: Der ganzheitliche Pfad der Reinigung darf leicht sein
Was bedeutet Yoga Kriyas?
Der Sanskrit-Begriff Kriyas bedeutet übersetzt „Handlung“ oder „Übung“. Dabei geht es um Handlungen, die den Körper und den Geist befreien sollen. Dabei kann es sich um Umweltbelastungen oder -gifte im Körper, aber auch um mentale Blockaden oder geistigen Ballast handeln.
In der Hathayogapradipika, einer der wichtigsten Schriften im Yoga, werden die Kriyas als Vorbereitung für eine tiefergehende Yoga-Praxis angesehen. Sie umfassen dabei Techniken für die körperliche und die geistige Reinigung.
Die körperliche Reinigung im Yoga
Die Hathayogapradipika spricht in Bezug auf die Reinigung von den sechs klassischen „Shatkriyas“. Sie beziehen sich vor allem auf die körperliche Reinigung und lauten folgendermaßen:
- Reinigung der Augen (Trataka): Ein Objekt aus etwa zwei bis drei Meter Entfernung anstarren, um die Augen zu reinigen.
- Reinigung der Nase und Nasenschleimhaut (Neti): Die Nase wird mit einer Lösung aus Salz und Wasser gespült. Außerdem werden die Nasenschleimhäute massiert.
- Reinigung der Lunge (Kapalabhati): Diese Reinigungstechnik ist auch als Feueratmung bekannt. Dabei geht es um ein schnelles, stoßweises Ausatmen, um die Lunge zu reinigen. Die Übung soll den Körper anregen und gleichzeitig den Geist klären.
- Reinigung des oberen Verdauungstraktes/Magens (Dhauti): Hier werden verschiedene Techniken verwendet, etwa die Reinigung der Zunge mit einem Zungenschaber, die Mundspülung mit Kokos- oder Sesamöl (Gandusha) bis hin zum Verschlucken und wieder herausziehen einer Mullbinde oder dem induzierten Erbrechen.
- Reinigung des Dünndarms (Nauli): durch eine gezielte Bauchmassage. -
- Reinigung des Dickdarms (Basti): Das passiert mit einem traditionellen Einlauf als Darmspülung Während einige dieser Techniken den Charakter einer Wellnessbehandlung haben, sind andere Techniken (etwa das Schlucken von Gaze oder das gezielte Erbrechen) bei uns eher umstritten und werden nicht sehr häufig praktiziert.
Die geistige Reinigung
Aufgrund der körperlichen Reinigung folgt aus dem yogischen Verständnis auch eine geistige Reinigung, da Körper und Geist eng miteinander verwoben sind und sich gegenseitig bedingen. Der geistige Aspekt von Yoga Kriyas zielt darauf ab, Gedanken, Emotionen und mentale Muster zu erkennen, zu transformieren und loszulassen.
Dabei können gezielte Atemtechniken wie die Wechselatmung oder die Bienenatmung Bhramari helfen. Sie regen nicht nur körperlich an, sondern wirken auch auf den Geist. Gerade Nadi Shodhana, was „Reinigung der Energiekanäle“ bedeutet, wirkt als Reinigung auch auf tieferen, mentalen Ebenen. Daneben trägt auch das stille Sitzen in der Meditation oder das achtsame Beobachten der Gedanken zur inneren Ruhe bei und hilft, Gedankenschleifen und Ängste zu zähmen.
Manche Menschen sprechen besonders gut auf Klänge an und nutzen Mantras für die geistige Reinigung und Klärung.
Ein gesunder Geist und ein gesunder Körper gehören zusammen. Daher wirkt sich auch die körperliche Reinigung auf den Geist aus und umgekehrt. Atemübungen können den Geist klären und gleichzeitig das Nervensystem stärken. Hier lautet die Gleichung: 1 + 1 = mehr als 2. Das ergibt sich aufgrund der vielen Synergieeffekte zwischen Körper und Geist.
Reinigungspraktiken ohne Askese: Gibt es einen einfachen Weg?
Wie bereits erwähnt, können die Reinigungstechniken höchst unterschiedlich sein. Bei uns in der westlichen Welt werden Reinigungspraktiken oft mit Fasten und strengem Verzicht in Verbindung gebracht. Dabei handelt es sich um strenge Programme, die sich oft nur schwer in den Alltag integrieren lassen oder wie das Schlucken von Gaze einiges an Überwindung kosten. Doch nicht jeder muss diesen klassischen, strengen Weg gehen.
Denn damit ist oftmals Stress verbunden. Es gibt alternative Ansätze, die auch mit dem modernen Alltag vereinbar sind. Denn wir alle wissen: Eine Praxis, die alltagstauglich und pragmatisch ist, lässt sich viel einfacher in das eigene Leben integrieren als kompletter Verzicht oder ein Programm mit strengen Vorgaben. Daher ist dieser Beitrag, eine Einladung, den Yogaweg der Reinigung modern und alltagsnah zu gestalten. Was dabei helfen und unterstützen kann, ist die Kraft der Pflanzen.
Pflanzenkraft als moderne Unterstützung: Das Wellnest 5-Schritte-Programm
Das Wellnest 5-Schritte-Programm kann eine sinnvolle Unterstützung für den eigenen Weg der Reinigung sein. Ziel ist es, die zentralen Stoffwechselkreise und Organe bei der Reinigung zu unterstützen. Eine reinigende Yoga-Praxis in Kombination mit der Kraft der Pflanzen ist ideal.
Mit dem 5-Schritte-Programm von Wellnest startest du mit einer umfassenden Entsäuerung und Mineralisierung. Dabei entsäuerst du deinen Körper und stabilisiert ihn gleichzeitig mit basischen Mineralien und Basenbädern. Darauf folgt eine Darm-Vitalkur für ein ausgeglichenes Darm-Milieu. Es schließt sich eine Leber-Kraft-Vitalkur an, um Leber und Galle zu entlasten. Anschließend werden Nieren und Blase gestärkt. Der letzte Schritt ist die Ausleitung von Schadstoffen und Umweltgiften.
Synergie zwischen Yoga-Praxis und Reinigungskur
Wenn du diese fünf Schritte mit deiner persönlichen Reinigungspraxis aus dem Yoga verbindest, stärkst du deinen Körper und Geist auf vielen Ebenen. Diese Kombination ist ideal, um dich nachhaltig und wirkungsvoll zu transformieren und eignet sich auch, um dich bei der persönlichen Prozessarbeit und Transformation oder der Aufarbeitung von eigenen Themen zu unterstützen. Nutze sie für dich, wenn du dein wahres Potenzial entfalten willst oder dich auf den Weg des spirituellen Wachstums begeben möchtest.
Die Kraft der Pflanzen und die regelmäßige Reinigungspraxis aus dem Yoga verstärken sich gegenseitig. Denn auch hier gilt wieder das Prinzip: 1 + 1 ist mehr als 2
Praxistipp: Wann und wie starten?
Du fragst dich: Wann ist der beste Zeitpunkt, um mit der Reinigung zu starten? Der beste Zeitpunkt ist immer: JETZT! Du kannst auf der Stelle mit einer ersten Reinigungsübung aus dem Yoga Kriya beginnen, etwa mit einer Runde Wechselatmung.
Dabei lautet unsere Empfehlung: Steige sanft ein und überfordere dich nicht. Versuche nicht alles auf einmal auszuprobieren. Spüre in dich hinein, um zu erfahren, wo du gerade am meisten Reinigung benötigst. Meistens gibt dir dein Körper dafür die richtigen Signale. Du leidest schon länger an Infekten der Nebenhöhlen? Dann probiere doch einmal Nasenspülungen aus. Du merkst, dass deine Sehkraft schlechter wird und du am Bildschirm schnell ermüdest? Dann sind die Augen gerade an der Reihe!
Du möchtest mehr Energie in deiner Körpermitte? Eine Runde Kapalabati kann dir dabei sicherlich helfen.
Vielleicht möchtest du das ein oder andere Kriya in deine persönliche Morgen- oder Abendroutine integrieren. Oder du möchtest gerade eine intensivere Praxis durchführen, weil du den Übergang vom Winter in den Frühling zelebrieren möchtest. Spüre einfach in dich hinein, was gerade für dich passt und was sich gut in deinen Alltag integrieren lässt.
Ausblick: Der ganzheitliche Pfad der Reinigung darf leicht sein
Reinigung muss nicht immer kompletter Verzicht und Askese sein. Alltagstaugliche Übungen und Praktiken sind auf Dauer viel wirksamer und nachhaltiger. Am wirksamsten ist es, wenn du deine Praktiken individuell wählst und intuitiv praktizierst. Dabei musst du keinem strikten Plan folgen. Wenn du auf deine innere Stimme hörst, wirst du genau erfahren, was dir gerade guttut. Und wenn du dich zusätzlich von der Kraft der Pflanzen unterstützen lässt, tust du dir auf der körperlichen und seelischen Ebene viel Gutes.






