Mariendistel
Mariendistel (Silybum marianum)
Herbarium

Mariendistel

Silybum marianum

Die Mariendistel (Silybum marianum) gehört zur Pflanzenfamilie der Korbblütler (Asteraceae). Sie ist mit Heilkräutern wie der Arnika, Ringelblume und dem Beifuß verwandt und auch unter den Namen Fieber-, Frauen- und Milchdistel bekannt. Der Ursprung der meist zweijährigen Pflanze liegt im Mittelmeerraum. Bei Wuchshöhen zwischen 30 und 200 cm schätzt sie Brachflächen und Standorte mit steinigen, leicht sandigen Böden. Da sie eine wichtige, wissenschaftlich sehr gut untersuchte Heilpflanze darstellt, wird sie in vielen Ländern erwerbsmäßig angebaut.

Die Mariendistel ist nicht allein das bekannteste Heilkraut für die Leber, sondern zugleich auch die besterforschte Heilpflanze zur Behandlung von Lebererkrankungen. Als entscheidenden Wirkstoff enthalten die Mariendistelfrüchte und -samen einen Komplex von Flavonoiden, den man unter Silymarin zusammenfasst. Diese sekundären Pflanzenstoffe stabilisieren die Leberzellmembrane, so dass lebertoxische Substanzen nicht mehr in das Organ eindringen können. Im Verbund mit weiteren Flavonoiden sorgt Silymarin für eine schnelle Regeneration bereits beschädigter Leberzellen und schützt gesunde Leberzellen vor Schäden. Zudem fördert Mariendistel die Neubildung von Leberzellen und verbessert die Leberdurchblutung.

Bereits in der Antike wurde die Mariendistel als Heilkraut geschätzt, und auch im Mittelalter und in der frühen Neuzeit schätzte man die Pflanze gegen allerlei Beschwerden, doch die damaligen Empfehlungen spielen heute kaum noch eine Rolle. Ihr Haupteinsatzgebiet sind Leber- und Galleprobleme. Manche machen sich auch die entkrampfende Wirkung der Mariendistel auf das vegetative Nervensystem zunutze.

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