Meisterwurz
Meisterwurz (Peucedanum ostruthium)
Herbarium

Meisterwurz

Peucedanum ostruthium

Die Meisterwurz (Peucedanum ostruthium) ist eine vor allem im Alpenraum verbreitete und dort hoch geschätzte Heilpflanze aus der Familie der Doldenblütler (Apiaceae). Sie ist in Höhenlagen zwischen 1400 und 2700 m heimisch, wo sie auf Gebirgswiesen, steilen Hängen, feuchten Schutthalden sowie am Fuß von Felsen und an Bachufern wächst. Die ausdauernde krautige Pflanze erreicht Wuchshöhen von 30 bis 100 cm und verströmt einen würzigen, an Möhren und Sellerie erinnernden Geruch.

Den Ärzten der Antike war die Meisterwurz unbekannt, doch in der Volksmedizin des Mittelalters galt die auch Kaiserwurz genannte Gebirgspflanze als Allheilmittel gegen diverse Erkrankungen – die Bezeichnung „Meisterin aller Heilwurzen“ hat hier ihren Grund! Für Hildegard von Bingen und später Paracelsus war die Meisterwurz prädestiniert, um bei Fieberzuständen jeder Art den inneren Alchemisten anzuregen, das heißt durch Steigerung der Abwehrkräfte die Entgiftung zu fördern. Seit jenen Tagen ist die Meisterwurz im Alpenraum ein fester Bestandteil der Naturapotheke. 1560 empfahl Conrad Gessner den Anbau von Meisterwurzen, woraufhin diese bis ins 19. Jahrhundert in vielen Gärten kultiviert wurden.

Leider ist das an ätherischen Ölen sowie Bitter- und Gerbstoffen reiche Universalfiebermittel heute stark in Vergessenheit geraten, trotz der antibakteriellen, entzündungshemmenden, schleimlösenden und stärkenden Wirkungen. Auch regt Meisterwurz den Appetit an, fördert die Verdauung und steigert die geistige Frische sowie Immunabwehr. So ist die Meisterwurz eine solide Partnerin zur Verbesserung der Lebensqualität. Konkrete Beschwerden, welche die Anwendung der Gebirgspflanze empfehlen, sind Bronchitis, Borreliose, Entzündungen (bspw. Zahnfleisch, Rachen), Erkältung, Fieber, Husten, Magenprobleme, Schwächezustände, Vergiftungen und Wunden.

Wirkungen

antibakteriell, antioxidativ, appetitanregend, beruhigend, blähungslindernd, entzündungshemmend, verdauungsfördernd

Anwendungen

Appetitlosigkeit, Borreliose, Entgiftung, Entzündungen, Erkältungen und Infekte, Fieber, Gicht, Husten, Immunschwäche, Magen-Darm-Beschwerden, Müdigkeit und Erschöpfung, Verdauungsbeschwerden, Verschleimungen, Wundheilung

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