Ein Klassiker unter den Nierenkräutern ist der leicht harntreibende Ackerschachtelhalm (Equisetum arvense). Er fördert die Ausscheidung von Stoffwechselprodukten und wird vor allem zur Durchspülung bei Harnwegserkrankungen wie Nieren- und Blasenschwäche eingesetzt. Auch bei der gestörten Harnproduktion hat sich der Ackerschachtelhalm bewährt.
Bei der pflanzlichen Behandlung von Nieren- und Harnwegsinfekten aller Art darf die Bärentraube (Arctostaphylos uva-ursi) nicht fehlen. Hauptwirkstoff der Bärentraubenblätter ist der antibakterielle Pflanzenstoff Arbutin. Er wirkt gegen Hefepilze, Kolibakterien, Staphylokokken und viele andere Bakterien. Bärentraubenblätter haben keine harntreibende Wirkung. Da sie sehr viel Gerbsäure enthalten, können entsprechende Nieren- und Blasentees Übelkeit verursachen. Hingegen ist bei Mazeraten eine verträgliche Anwendung sichergestellt.
Der Heilwirkung von Bärentraubenblättern steht die Birke (Betula alba) in nichts nach. Birkenblätter enthalten eine Fülle von blasen- und nierenwirksamen Inhaltsstoffen. Sie haben sowohl entzündungshemmende wie auch harntreibende Eigenschaften und regen die Nierenfunktion an. Birke wird vor allem bei bakteriellen und entzündlichen Erkrankungen der Harnwege eingesetzt. Neben Blasenentzündungen, Niereninsuffizienz und Nierensteinen haben sich Birkenblätter bei Harnbildungsstörungen, die sich in Form von Ödemen zeigen, bewährt.
Auch die mineralstoffhaltige Brennnessel (Urtica dioica) ist eine geschätzte Nierenpflanze. Gegen Harnwegserkrankungen werden die harntreibenden und antientzündlichen Blätter der Pflanze genutzt. Insbesondere bei Harnwegsinfektionen stellen Brennnesselblätter eine wertvolle Hilfe dar. Wichtig ist dabei eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr. Brennnesselblätter erhöhen nicht nur das Harnvolumen und hemmen die Bildung entzündlicher Stoffe, sie stärken auch die Blasen- und Nierenzellwände und beugen Nierensteinen vor.
Dass der Eibisch (Althaea officinalis) eine harntreibende und stark entzündungshemmende Wirkung hat, ist den Wenigsten geläufig. Vor allem bei entzündlichen Harnwegsinfekten und Blasensteinen sowie zur Anregung der Nieren und Beruhigung des Harntrakts empfiehlt sich der Eibisch.
In der Pflanzenheilkunde ist sie als Blasenkraut und Nierenheilerin bekannt: die Goldrute (Solidago virgaurea). Sie enthält antioxidative, antibakterielle, entzündungshemmende, krampflösende, harntreibende und schmerzlindernde Inhaltsstoffe. Damit ist die Goldrute zur Therapie recht unterschiedlicher Harnwegserkrankungen geeignet, beispielweise Infektionen der Blase und Harnwege, Nierengrieß, Nierensteine und Störungen in der Harnbildung. Besonders effektiv soll die Heilpflanze gegen Hefepilze und Kolibakterien wirken, die häufig Entzündungen der Harnwege verursachen.
Die Kapuzinerkresse (Tropaeolum majus) ist ein starkes pflanzliches Antibiotikum, das als eine Art Allrounder den Harnwegen im Kampf gegen entzündliche Infektionen helfen kann.
Das als Maggikraut bekannte Liebstöckel (Levisticum officinale) verfügt über desinfizierende, harntreibende und stoffwechselanregende Inhaltsstoffe. Sie sind sowohl bei Entzündungskrankheiten als auch Funktionsstörungen der Harnwege wirksam. Bei Steinleiden der Niere und Blase hat sich Liebstöckel ebenfalls bewährt.
Wiesenblume, Salatzutat, Suppengrün und Heilpflanze: der auffällig gelb blühende Löwenzahn (Taraxacum officinale). Zur Behandlung von Harnwegserkrankungen werden die Löwenzahnwurzeln genutzt. Sie wirken harntreibend und regen den Stoffwechsel an. Neben der Behandlung von Nierenbeschwerden eignet sich Löwenzahn auch sehr gut für Entschlackungskuren.