Odermennig
Odermennig (Agrimonia eupatoria)
Herbarium

Odermennig

Agrimonia eupatoria

Ursprünglich ist der Gemeine Odermennig (Agrimonia eupatoria) aus der Pflanzenfamilie der Rosengewächse (Rosaceae) in Europa und Kleinasien beheimatet. Mittlerweile bevölkert das anspruchslose Wildkraut, das durchschnittliche Wuchshöhen zwischen 50 und 100 cm erreicht, fast die ganze Nordhalbkugel. Hier lässt sich die mehrjährige, winterharte und ausdauernde Pflanze vorwiegend auf nährstoffarmen und trockenen Wiesen, an Wald- und Wegrändern, in lichten Gebüschen sowie am Rand landwirtschaftlicher Flächen auf lehmigen und kalkhaltigen Standorten bis etwa 1500 m finden. Der Odermennig ist auch unter Namen wie Ackerblume, Ackermeng, Fünffingerkraut und Klettenkraut bekannt.

Bereits in der Antike wurde Odermennig als mächtige und vielseitige Heilpflanze geschätzt. Die Griechen widmeten das Kraut Athene, der Göttin der Weisheit, der Strategie und des Kampfes, und setzten es zur Wundheilung ein. Der hellenische Kriegsführer Mithridates VI. (120 bis 63 v.Chr.), genannt der „Eupator“, war so begeistert von den Anwendungsmöglichkeiten des Odermennigs, dass ihm zu Ehren der botanische Name „eupatoria“ gewählt wurde.

Viele Jahrhunderte später erwähnten Hildegard von Bingen, Pietro Andrea Mattioli und Leonhart Fuchs die Arzneipflanze in ihren Abhandlungen zur Kräuterheilkunde gegen Herde in den Nasenneben- und Stirnhöhlen, festsitzenden Schleim, Husten und Fieber sowie zur Behandlung äußerer Wunden. In der Neuzeit geriet der Odermenning zwar etwas in Vergessenheit, dennoch spielt er in der Volksmedizin und bei naturheilkundlichen Anwendungen nach wie vor eine große Rolle, zum Beispiel bei Durchfällen und Entzündungen.

Wirkungen

antioxidativ, antiviral, entzündungshemmend

Anwendungen

Blasenschwäche, Diabetes, Durchfall, Entzündungen in Mund und Rachen, Magen-Darm-Beschwerden, Verdauungsbeschwerden, Verschleimungen