Thymian, Echter
Thymian, Echter (Thymus vulgaris)
Herbarium

Thymian, Echter

Thymus vulgaris

In der Pflanzenheilkunde gilt der Thymian (Thymus vulgaris) als hervorragendes Heilkraut, das sich vor allem zur Behandlung von Erkältungskrankheiten, Bronchitis, Katarrhen der oberen Luftwege, Husten, Entzündungen der Mund- und Rachenschleimhäute, leichten Magenbeschwerden sowie kleineren Wunden eignet, zum Beispiel als Tee, Frischpflanzensaft, Extrakt oder Badezusatz.

Insbesondere die antibiotischen, antiviralen, auswurffördernden, entzündungshemmenden, krampflösenden und schleimlösenden Eigenschaften des Lippenblütlers (Lamiaceae) brachten dem Thymian 2006 den Titel „Heilpflanze des Jahres“ ein. Verantwortlich dafür ist Thymol, ein Bestandteil des ätherischen Öls im Thymian und zugleich dessen medizinisch bedeutsamster Inhaltsstoff. Die antibakterielle und antivirale Wirkung von Thymol wurde in Untersuchungen bestätigt. Zu den weiteren wirksamen Bestandteilen gehören Biphenyle, Flavonoide, Gerbstoffe und Triterpene. Die Heilkräfte des Thymians spielten bereits in der antiken und mittelalterlichen Volksmedizin eine große Rolle. Hildegard von Bingen empfahl das Heilkraut bei Husten und Erkältungen, und auch im Kräuterbuch von Pietro Andrea Matthioli findet der Thymian – als „Welscher Quendel“ – seine Erwähnung. Als Vertreter der Lippenblütler ist der Gewöhnliche bzw. Echte Thymian (auch Gartenthymian) verwandt mit dem Rosmarin, Salbei und der Pfefferminze.

Das frostharte, sehr robuste und anspruchslose Heilkraut stammt ursprünglich aus den südlichen europäischen Mittelmeerregionen wie Italien, Südfrankreich und Spanien. Die mehrjährige Pflanze bevorzugt trocken-heiße Klimabedingungen sowie karge, kiesige, sandige und steinige Standorte. Dort erreicht sie Wuchshöhen zwischen 10 und 40 cm.