Wasserdost, Durchwachsener
Wasserdost, Durchwachsener (Eupatorium perfoliatum)
Herbarium

Wasserdost, Durchwachsener

Eupatorium perfoliatum

Unter den nordamerikanischen Ureinwohnern gehörte der Durchwachsene Wasserdost (Eupatorium perfoliatum) einst zu den meistbenutzten Heilpflanzen. Sie setzten den Korbblütler (Asteraceae) vor allem als schweißtreibendes Mittel bei Erkältungen, Fieber und grippalen Infekten ein. Später verwendeten auch die europäischen Siedler die rot-weiß blühende Pflanze bei erhöhter Temperatur, Halsweh, Schnupfen sowie Kopf- und Gliederschmerzen. Bis heute haben sich daher Trivialnamen wie Fieberkraut, Amerikanischer bzw. Indianischer Wasserdost und Indianerkraut für die Arzneipflanze erhalten. Hierzulande kennt man sie auch als Kunigundenkraut und Wasserhanf.

Aktuelle Studien belegen, dass sich die klassischen Beschwerden eines grippalen Infekts mit Wasserdost deutlich reduzieren lassen. Kein Wunder, dass er als pflanzliches Anti-Infektivum den Sprung aus der Volks- in die Schulmedizin geschafft hat, längst sind auf dem Markt wasserdosthaltige Mittel erhältlich. In den Untersuchungen werden die ausgeprägten antiviralen und immunstimulierenden Eigenschaften auf den hohen Gehalt an ätherischen Ölen, die Inhaltsstoffe Eupatorin, Harz, Gerbstoffe, Wachs und Inulin sowie die Immunstimulatoren Polysaccharide und Sesquiterpen Lactone zurückgeführt. Damit erinnert der Wasserdost stark an den Sonnenhut. Im Weiteren nimmt man vom Indianerkraut auch eine entwässernde, blut- und leberreinigende sowie Milz und Galle anregende Wirkung an.

Der Wasserdost bevorzugt feuchte Standorte in Tieflagen, das heißt Uferregionen, Sumpfgebiete, Dickichte, Auwälder, Lichtungen und Waldwege. Dort erreicht die schwach duftende, mehrjährige krautige Pflanze Wuchshöhen von 100 bis 150 cm.