Pflanzliche Antibiotika – welche Vorteile haben sie gegenüber synthetischen Wirkstoffen?

Pflanzliche Antibiotika

Antibiotika werden zu häufig eingesetzt. Dabei können sie Nebenwirkungen haben, das Immunsystem schwächen und Resistenzen verursachen, so dass sie irgendwann nicht mehr wirken. Oft geht es auch mit pflanzlichen Alternativen: Viele Heilpflanzen wirken gegen Bakterien, Viren, Pilze und multiresistente Erreger. Als natürlicher Medikamentenersatz helfen sie bei zahlreichen Erkrankungen. Sanft und ganzheitlich.

Inhaltsverzeichnis

Antibiotika werden oft verschrieben – obwohl es nicht unbedingt nötig ist

Viele Menschen glauben, Antibiotika wären ein Allheilmittel. Ja, Antibiotika spielen bei der Behandlung von schweren Infektionen und in der Infektionsprävention eine wichtige medizinische Rolle. Und ja, sie können Leben retten. Trotzdem ist ihre Anwendung nur bei bakteriellen Erkrankungen wie zum Beispiel einer Borreliose oder Blutvergiftung berechtigt – bei anderen Beschwerden wirken sie nicht!

Dennoch wünschen sich viele Patienten auch bei klassischen Erkältungen ein Antibiotikum. Viele Ärzte geben dem Drängen nach. Dabei hat die Einnahme keine Aussicht auf Erfolg: Schnupfen, Husten & Co. werden durch Viren hervorgerufen, und gegen diese Erreger sind Antibiotika absolut wirkungslos. Gerade bei Erkältungen schafft es das körpereigene Abwehrsystem meist von ganz allein, mit Unterstützung von Ruhe und genügend Schlaf wieder gesund zu werden. 

Antibiotika-Einsatz sinnvoll Antibiotika-Einsatz wirkungslos
Antibiotika helfen nur bei Erkrankungen, die durch Bakterien verursacht werden: Blutvergiftung, Diphterie, Blasen-, Hirnhaut-, Mandel-, Mittelohr- und Lungenentzündungen. Auch bei Borreliose , Scharlach, Tripper oder einer Infektion mit dem Magenkeim Helicobacter pylori kann ein Antibiotikum die Krankheitserreger töten und so die Gesundung einleiten. Erkältungskrankheiten mit Symptomen wie Halsschmerzen, Husten, Schnupfen und Fieber sowie Influenza werden durch Viren ausgelöst. Diesen mit Antibiotika zu begegnen, ist sinnlos, da die Medikamente keine Wirkung haben. Das gilt auch für Corona-Infektionen. Bei Masern und Darmentzündungen sollte ebenfalls kein Antibiotikum eingenommen werden.

Faustregel: Antibiotika nur so oft wie notwendig und so kurz wie möglich nehmen!

Mann mit Erkältung sitzt am Tisch und hält Tablettenpackung in der Hand
Bloß keine Chemie: Bei Erkältungen bleiben synthetische Antibiotika wirkungslos! (© Nes – istockphoto.com)

Seit dem Jahr 2000 ist der Antibiotikaverbrauch global um schätzungsweise 65 Prozent gestiegen. Der freizügige Einsatz der verschreibungspflichtigen Pillen ist in dreierlei Hinsicht problematisch. Abgesehen davon, dass die Medikamente Nebenwirkungen wie Magen-Darm-Beschwerden oder Durchfälle haben können, schädigen sie das Mikrobiom im Darm. Da die sogenannte Darmflora eine überragende Bedeutung für die funktionierende Immunabwehr  hat, kann der leichtfertige Arzneimittelgebrauch einen paradoxen Effekt haben. Schon allein deshalb sollte auf Antibiotika verzichtet werden, wenn es andere Behandlungsmöglichkeiten gibt.

Drittens kommt hinzu, dass deren übermäßiger Einsatz dazu führt, dass immer mehr Bakterien gegenüber Antibiotika unempfindlich werden. In der Folge entwickeln sich resistente Keime, bei denen so manches Antibiotikum nichts mehr ausrichten kann. Leider sind resistente Erreger in unserem Alltag schon ganz normal.

Manchmal geht es nicht ohne. Wird Ihnen ein Antibiotikum verschrieben, halten Sie sich genau an die Einnahmevorschriften. Nehmen Sie das Präparat so lange, wie vom Arzt verordnet – selbst wenn die Beschwerden schon abklingen. Wird die Therapie zu früh beendet, besteht das Risiko, dass Bakterien überleben und unempfindlich gegenüber dem Antibiotikum werden. Oder dass sich die Erreger wieder vermehren und die Infektion zurückkehrt.

BEI BLASENENTZÜNDUNGEN

Harnwegsinfekte werden meist mit Antibiotika behandelt. Oft haben Heilpflanzen einen nachhaltigeren Effekt. Bewährt haben sich die Wirkstoffe der Goldrute und Nierenkräuter wie Bärentraube oder Hortensienwurzel. Diese erhalten Sie hier in verzehrfertigen Tinkturen.

Kleine Erreger, große Gefahr: Antibiotikaresistenzen nehmen drastisch zu

Seit Jahren warnen Experten, dass weltweit Bakterien auf dem Vormarsch sind, die gegen den Einsatz von Antibiotika resistent sind. So befürchtet die Weltgesundheitsorganisation (WHO) ein „postantibiotisches Zeitalter“, falls es nicht gelänge, die Ausbreitung von Resistenzen zu stoppen. Die Dringlichkeit dieser Problematik wurde auf politischer Ebene international erkannt. Doch die Aktionspläne, Maßnahmenpakte und Gesetzgebung hinken der Realität hinterher: Immer mehr antibiotikaresistente Keime verbreiten sich unkontrolliert in der Umwelt.

Zunächst ist die Entstehung einer Resistenz bei Bakterien ein natürliches Phänomen, da sich diese mit ihrer Fortpflanzung weiterentwickeln und an die Umwelt anpassen. Biologen sprechen vom Selektionsdruck. Daher können sich Bakterien auch an Antibiotika gewöhnen und unempfindlich gegen die Medikamente werden. Der Anpassungsprozess wird gefördert, wenn Antibiotika zu häufig oder falsch eingesetzt werden. Das ist in der Human- und Tiermedizin der Fall.

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Antibiotika wirken nicht nur auf den Patienten, sondern haben Folgen für die gesamte Gesellschaft

Folglich werden die Bakterien regelrecht trainiert, sich mit neuen Resistenzen zu wehren und ihre Resistenzgene untereinander weiterzugeben, beispielweise in Biofilmen oder auch im Darm: Je häufiger die Mikroorganismen mit einem Antibiotikum Berührung haben, umso größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass sie immun gegen das Medikament werden und dieses seine Wirkung verliert.

Besonders gefährlich sind multiresistente Erreger (MRE). Sie haben Resistenzen gegen mehrere Antibiotikaklassen entwickelt. Gegen MRE kann eine Vielzahl der bekannten Antibiotika kaum etwas anhaben. Selbst Reserveantibiotika bleiben immer häufiger wirkungslos. Ein Reserveantibiotikum wird normalerweise nur bei starken Infektionen mit Bakterien eingesetzt, die gegen gängige Antibiotika resistent sind. Es soll demnach sehr schwer kranke Menschen retten, wenn herkömmliche Arzneimittel versagen. Dennoch erlaubt die EU den gewohnheitsmäßigen Einsatz der „Ausnahmemedikamente“ in der Tiermast. Das leistet weiteren Resistenzen Vorschub …

Nach Daten des Robert-Koch-Instituts (RKI) erleiden in Deutschland jedes Jahr 30 bis 35000 Patienten während eines Krankenhausaufenthalts oder einer stationären medizinischen Maßnahme eine Infektion mit multiresistenten Erregern. Rund 2500 Patienten erliegen ihren Infektionen. Etwa 1500 Fälle gehen auf MRE zurück, die gegen fast alle Antibiotikaklassen resistent sind.

Vorkommen und Übertragungswege antibiotikaresistenter Bakterien:

  • Antibiotikabehandlung: Nach der Einnahme von Antibiotika wird die Vermehrung resistenter Erreger im Darm durch den Selektionsdruck begünstigt. Selbst wenn die Keime nicht krank machen, können sie ausgeschieden und übertragen werden. Von Menschen auf Tiere und umgekehrt.
  • Gesundheitswesen: Durch Antibiotikaanwendungen ist in medizinischen Einrichtungen das Auftreten resistenter Erreger wahrscheinlicher als außerhalb. Hier sind Patienten mit Immunsuppression oder nicht-intakter Haut besonders gefährdet. Die Keime werden durch Menschen (Personal, Patienten, Besucher), kontaminierte Oberflächen und Medizinprodukte übertragen.
  • Tierzucht: Mastanlagen sind wahre Brutstätten für multiresistente Erreger. Weil die Tiere massenweise auf engstem Raum eingesperrt sind, können sich Krankheiten leicht und schnell ausbreiten. Deshalb sind gewohnheitsmäßige, umfassende und prophylaktische Antibiotikaanwendungen (inkl. Reserveantibiotika) die Regel.
  • Landwirtschaft: Eine Hauptursache für die Verbreitung multiresistenter Bakterien findet sich in der massenhaften Nutzung von Gülle aus industrieller Tierhaltung.
  • Lebensmittel: Mit antibiotikaresistenten Keimen belastete Nahrungsmittel sind in der EU legal verkäuflich. Man nimmt an, dass bei Menschen jede fünfte Resistenz gegen bestimmte Antibiotika von Lebensmitteln stammt, allen voran Fleisch.
  • Natur: Resistente Keime finden sich im Grundwasser, in Seen und Flüssen, im Boden und im Erdreich. Ein Faktor ist die Ausbringung von Tierdünger (Gülle) auf Feldern. Darüber hinaus können sie auch aus medizinischen Einrichtungen oder Haushalten in die Umwelt gelangen, ohne dass sie von Kläranlagen vollständig herausgefiltert werden. Dort werden die Keime von Wildtieren aufgenommen und über entsprechende Kontakte auf den Menschen zurückübertragen.
  • Mobilität: Infektionserreger werden durch Tourismus leicht von Land zu Land übertragen. Lebensmitteltransporte sind ebenfalls ein Verbreitungsweg resistenter Bakterienstämme über Grenzen hinweg.

Zusammenfassend: Die genetisch anpassungsfähigsten Bakterien haben einen evolutionären Überlebensvorteil. Weil weder Antibiotika noch andere Keime für resistente Bakterien gefährlich sind, können sie sich ungehemmt vermehren. Da sie zwischen Menschen, Tieren und der Umwelt übertragen werden, stellt die Bekämpfung von Antibiotikaresistenzen im Humanbereich eine große Herausforderung dar.

Um die Wirksamkeit von Antibiotika möglichst lange zu erhalten, ist individuell ein verantwortungsbewusster Umgang mit Erkrankungen und Arzneimitteln gefragt. Das ist einfach möglich, denn es gibt zahlreiche Pflanzen mit antibiotischer Wirkung, die sich perfekt als Pharmaersatz eignen. Das Beste dabei: Im Gegensatz zu synthetischen Antibiotika wirken pflanzliche Antibiotika nicht nur bei bakteriellen Infektionen, sondern auch gegen Viren und Pilze. Das eröffnet ein breites Anwendungsspektrum für die natürlichen Heilmittel.

BEI BORRELIOSE

Kardenwurzel und Katzenkralle sind zur Stärkung des Immunsystems ideal: Bei Borreliose aktivieren sie die Selbstheilungskräfte. Die gemeinsame Einnahme zeichnet sich durch ausgeprägte Synergieeffekte aus.

Was sind pflanzliche Antibiotika?

Es müssen bei Infektionen nicht zwangsläufig Pharmaprodukte zum Zug kommen: In vielen Pflanzen wie unter anderem Knoblauch, Ingwer, Kamille oder der Wilden Karde  stecken Stoffe, die gegen Krankheitserreger wirksam sind, teilweise sogar gegen multiresistente Keime.

Drei Beispiele:

  • Senföle aus Meerrettich oder Kapuzinerkresse können nicht nur bakterielle Infekte hemmen, sondern auch Influenzaviren.
  • Der Wirkstoff Artemisinin, der im Einjährigen Beifuß  vorkommt, wird weltweit gegen Malaria eingesetzt.
  • Ätherische Öle aus Eukalyptus, Salbei und Thymian tun bei Erkältungen gut und wirken entzündungshemmend.

Schließlich müssen sich Pflanzen ebenfalls gegen Angriffe aus der Natur wehren. Dort lauern neben tierischen Fressfeinden auch Bakterien, Pilze und Viren, die ihnen gefährlich werden können. Vor diesen schützen sich Pflanzen mit einer Vielzahl von Abwehrstoffen wie ätherischen Ölen, Flavonoiden oder Gerbstoffen. Genau diese können auch Sie im Kampf gegen Infektionen und Entzündungen nutzen. Sie werden seit Jahrtausenden erfolgreich in der Naturheilkunde eingesetzt.

Auch das erste Antibiotikum stammt aus der Natur. Es wurde 1928 von Alexander Fleming, einem britischen Mediziner und Bakteriologen, entdeckt. Während seines Urlaubs verschimmelte eine von ihm zu Untersuchungszwecken angelegte Nährstofflösung mit Staphylokokken. Bei genauerer Betrachtung bemerkte er, dass der Pilz (Penicillum notatum) die Vermehrung der Keime gestoppt hatte. Er isolierte die antibiotische Substanz aus dem Pilz und gab ihr den Namen Penicillin. Das daraus entwickelte Medikament kam 1941 auf den Markt.

Die sanften Heilmittel aus der Natur haben viele Vorteile

Während Antibiotika nur aus einer einzigen Substanz bestehen, handelt es sich bei Pflanzen um Vielstoffgemische. Sie bieten folglich mehrere Wirkstoffe gegen Mikroorganismen auf und greifen diese gleich an mehreren Stellen an. Durch die Kombination verschiedener Stoffe ist es für die Keime deutlich schwieriger, den Angriff zu überleben, und nahezu unmöglich, eine Resistenz zu bilden. Im Teamwork wirken viele Pflanzenstoffe gleichzeitig antibakteriell, antiviral und antimykotisch. Das macht Heilpflanzen einzigartig. Vor allem da sie bei sachgemäßer Dosierung keine oder selten Nebenwirkungen haben, beispielsweise allergische Reaktionen.

Wilde Karde, Detailaufnahme Blütenkopf
Die Kardenwurzel ist bei bakteriellen Infektionen wie Borreliose perfekt (© Robert – Adobe.com)

Wirksam bei Bakterien, Viren und Pilzen. Ohne Resistenzen!

Bestimmte Pflanzeninhaltsstoffe erschweren Erregern das Eindringen in den Körper. Manche pflanzlichen Wirkstoffe unterstützen die Selbstheilungskräfte. Einige Verbindungen greifen Bakterien direkt an, andere Stoffe binden sich an die Keime und leiten sie aus dem Körper aus. Doch was alle Pflanzenstoffe verbindet: Anders als synthetische Antibiotika töten sie keine nützlichen Darmbakterien – selbst bei langfristigen Einnahmen schädigen sie nicht das Mikrobiom im Darm, die natürlichen Abwehrkräfte bleiben intakt. Daher eignen sich pflanzliche Antibiotika besonders gut zur Behandlung von Infektionen, die häufig auftreten, zum Beispiel Blasenentzündungen  oder Atemwegserkrankungen.

Natürliche Heilmittel ersetzen keinen Arztbesuch

Bei starken und lebensbedrohlichen Infektionen sind pflanzliche Präparate zweite Wahl, da sie nicht intravenös verabreicht werden können. Möglich ist nur die orale Einnahme. Um dabei einen ausgeprägten antibiotischen Effekt zu erzielen, müssen enorme Mengen des pflanzlichen Stoffs in kurzen Zeitabständen eingenommen werden. Dies ist selbst mit hochkonzentrierten Kräuterextrakten auf Dauer kaum realisierbar, zumal Pflanzenstoffe schnell abgebaut werden. Deshalb empfehlen sich pflanzliche Antibiotika in erster Linie für leichtere bis mittelschwere Infekte.

Beachten Sie die Grenzen der Selbstbehandlung. Wenn Sie Heilpflanzen als natürliche Antibiotika einsetzen und sich die Beschwerden nicht bessern, sollten Sie eine medizinische Fachperson konsultieren.

IMMUNBOOSTER

Gegen jedes Übel ist bekanntlich ein Kraut gewachsen. Zwei besonders immunstabilisierende Heilpflanzen sind Knoblauch und der Neembaum. Ihre Wirkstoffe empfehlen sich bei Erkältungen, Influenza sowie vielen anderen viralen und bakteriellen Infektionen.

Antibiotika aus der Pflanzenwelt. 10 Heilpflanzen für den Hausgebrauch

Getrocknete Knoblauchknollen
Knoblauch ist ein superstarkes pflanzliches Antibiotikum (© TomekD76 – istockphoto.com)

1. Aloe vera: Das Grasbaumgewächs ist eine renommierte Heilpflanze für die Haut: Bei Sonnenbrand und Verbrennungen spendet sie Feuchtigkeit, beruhigt, nimmt das Spannungsgefühl und setzt Heilungsprozesse in Gang. Bewährt hat sich Aloe-vera-Gel. Auch bei offenen Wunden, Verletzungen und Infektionen kann Aloe vera zum Einsatz kommen, da sie Entzündungen und die Vermehrung von Bakterien und Pilzen hemmt. Ferner hat Aloe vera eine leicht abführende Wirkung. Konzentrate der Pflanze können so dazu beitragen, Erreger aus dem Körper auszuleiten. Für Kinder, Schwangere und Stillende ist die Aloe-vera-Einnahme ungeeignet.

2. Kamille: Der Korbblütler ist ein Klassiker unter den Heilpflanzen. Kamille wirkt gegen Bakterien, fördert die Wundheilung, hemmt Entzündungen, lindert Krämpfe und beruhigt. Ein Tee aus Kamillenblüten empfiehlt sich bei Erkältungen, Magen-Darm-Beschwerden sowie Entzündungen im Mund. Er kann auch den Schlaf fördern. Inhalationen sind bei entzündlichen Atemwegserkrankungen ideal. Kamillenöl wird für Bäder und Kompressen genutzt; Kamillensalben bzw. kamillenhaltige Tinkturen finden bei Hautproblemen, Wunden oder Verletzungen Anwendung.

3. Kapuzinerkresse: Die Große Kapuzinerkresse ist ein schnellwüchsiges Antibiotikum mit antibakteriellen, antiviralen, antimykotischen und entzündungshemmenden Eigenschaften. Ihre heilende Wirkung verdankt sie den scharf-würzigen Senfölen. Diese waren in Laboruntersuchungen sogar gegen antibiotikaresistente Keime wirksam. Kapuzinerkresse wird insbesondere bei Bronchitis und Harnwegsinfekten eingesetzt. Tipp: Auch Meerrettich enthält wertvolle Senföle und andere Scharfstoffe gegen Infektionen der oberen Atemwege und Blasenentzündungen.

4. Knoblauch: Die Gewürz- und Heilpflanze ist das pflanzliche Antibiotikum par excellence, da sie viele stark antibiotisch wirksame Stoffe besitzt, mit denen sie sich vor schädlichen Mikroorganismen schützt. Ihre keim-, viren- und pilzhemmende Wirkung basiert auf Schwefelverbindungen und ätherischen Ölen. Darüber hinaus zeichnet sich das Lauchgewächs durch entzündungshemmende, antioxidative und immunkräftigende Eigenschaften aus. Knoblauch  empfiehlt sich generell bei allen Arten von Infekten und Entzündungen sowie bei Bluthochdruck, einem erhöhten Cholesterinspiegel und Pilzbefall.

5. Ringelblume: Wie Aloe vera wird die orangefarbene Ringelblume bei Hauterkrankungen und Verbrennungen eingesetzt. Salben, in denen Ringelblume enthalten ist, eignen sich optimal zur Behandlung entzündeter Haut, das heißt infizierter oder schlecht heilender Wunden. Die Pflanze wird auch gegen Herpes und Akne verwendet. Als Tinktur oder Tee kann sie zudem bei Darm-, Leber-, Gallen- oder Magenbeschwerden wohltuende Linderung verschaffen.

6. Salbei: Dank seiner ätherischen Öle und Gerbstoffe hat der Salbei antibakterielle und entzündungshemmende Wirkungen. Er hat sich bei Entzündungen im Mund-Rachen-Raum sowie Husten bewährt. Auch bei Halsschmerzen und Zahnfleischentzündungen ist Salbei optimal. Dazu die Pflanze mit heißem Wasser aufgießen und mit dem Auszug den Mund ausspülen bzw. gurgeln. Oder in kleinen Schlucken trinken. Durch seine adstringierenden Eigenschaften fördert der Salbei die Heilung entzündeter Schleimhäute. Salbei ist zudem ein Hausmittel gegen Verdauungsbeschwerden und starkes Schwitzen, zum Beispiel in den Wechseljahren . Im Handel sind Salbeitees, Salbeikonzentrate, Salbeibonbons, Salbeizahnfleischbalsam und Salbeideos erhältlich.

7. Teebaumöl: Das stark ätherische Teebaumöl ist gegen Bakterien, Viren und Pilze wirksam. Ferner besitzt es entzündungshemmende Eigenschaften. Das pflanzliche Antibiotikum eignet sich perfekt, um eigene Pflegeprodukte herzustellen. Zum Beispiel Salben gegen Hautprobleme wie Pickel und Akne oder zur Versorgung kleiner Wunden. Zudem lässt sich mit Teebaumöl sehr gut inhalieren. Bei Atemwegserkrankungen einfach ein paar Tropfen mit heißem Wasser mischen und den Dampf einatmen. Bei Pilzbefall empfehlen sich Kompressen oder Bäder.

8. Thymian: Zu den heilwirksamen Inhaltsstoffen des Thymians zählen – neben Flavonoiden, Gerbstoffen und Saponinen – vor allem die ätherischen Öle Thymol und Carvacrol. Sie hemmen das Wachstum von Bakterien, Viren und Pilzen, stärken das Immunsystem, haben krampf- und schleimlösende Effekte und wirken insbesondere bei Bronchitis, Keuchhusten und Erkältungen lindernd. Auch bei Mundgeruch und Entzündungen im Mund-Rachen-Raum hat sich der Thymian bewährt. Als beliebtes Küchengewürz fördert das Kraut die Verdauung. Im Handel sind diverse Thymianpräparate von Tee über Pastillen bis hin zu Säften erhältlich.

9. Zimt: Der an ätherischen Ölen reiche Zimt hat eine starke antibakterielle, pilzabtötende und entzündungshemmende Wirkung. Dafür ist insbesondere der Pflanzenstoff Eugenol verantwortlich. Die gesundheitsfördernden Eigenschaften des Zimts kommen speziell bei Bronchitis, Erkältungen und Magen-Darm-Beschwerden zur Geltung. Tipp: Zimt ist nicht nur als Pulver, Stange und Tee erhältlich, sondern auch als naturreines Zimtöl. Dieses kann den Blutzuckerspiegel und die Insulinausschüttung regulieren. Davon profitieren Patienten mit Diabetes Typ 2 .

10. Zwiebel: Zwiebeln sind in der Küche willkommen. Und dank ihrer antibakteriellen, antiviralen und entzündungshemmenden Eigenschaften ein bewährtes Hausmittel bei Atemwegserkrankungen. So kann Zwiebeltee (mit Honig) Husten und Halsschmerzen lindern. Alternativ schneiden Sie eine Zwiebel klein, gießen die Stücke mit heißem Wasser auf und inhalieren den aufsteigenden Dampf. Warme Zwiebelwickel reduzieren bei Mittelohrentzündungen die Schmerzen. Eine frisch halbierte Zwiebel kann auch bei Insektenstichen Linderung verschaffen, da sie eine leicht desinfizierende Wirkung hat und der Haut Feuchtigkeit spendet.

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© Titelbild: Katsiaryna Shautsova – istockphoto.com

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