Bärlauch
Bärlauch (Allium ursinum)
Herbarium

Bärlauch

Allium ursinum

Waldspaziergänger kennen das knoblauchartige Aroma, das der Bärlauch (Allium ursinum) im Frühjahr verströmt, gut. Das in Europa und Nordasien heimische Kraut bevorzugt feucht-schattige Auenwälder, Flussniederungen und Ufer. Inzwischen findet man den ausbreitungsfreudigen Bärlauch wild auch in Gärten und Parks. Dort erreicht die ausdauernde krautige und mehrjährige Pflanze Wuchshöhen von 20 bis 50 cm. Der Bärlauch ist ein Vertreter der Amaryllisgewächse (Amaryllidacea) und gehört zur Gattung der Lauche (Allium).

Wie Knoblauch und Schnittlauch erfreut sich auch der Bärlauch großer Beliebtheit in unserer Küche, vor allem in der Vegetationszeit von März bis Mai. Der aromatische Frühblüher hat zahlreiche Inhaltsstoffe, die naturheilkundliche Anwendungen möglich machen. Diese waren schon den europäischen Urvölkern und Ärzten der griechischen Antike bekannt. Sie weihten die Pflanze namentlich dem Bären, was auf eine besonders kräftigende Wirkung schließen lässt. Hildegard von Bingen empfahl das Kraut zur Blutreinigung und bei Verdauungsstörungen. Die Kräuterbücher des 15. und 16. Jahrhunderts führten Bärlauch als Mittel bei Blähungen, Bauchschmerzen und zum Auslösen von Wehen.

In der heutigen Phytotherapie werden die Blätter (Allii ursini herba) und Zwiebeln (Allii ursini bulbus) des Bärlauchs verwendet, da sie die entgiftenden Schwefelverbindungen Allicin und Allinin enthalten. Diese sind nicht nur für den typischen Bärlauchduft verantwortlich, sondern aktivieren die Leber- und Galletätigkeit und fördern so die Verdauung. Außerdem wirken sie Bluthochdruck und einem erhöhten Cholesterinspiegel entgegen. Darüber hinaus enthält Bärlauch einen hohen Gehalt an Vitamin C, Flavonoiden und Cysteinsulfoxid. Schwangere und Patienten mit empfindlichem Magen sollten Bärlauch mit Vorsicht genießen.

Wirkungen

antibakteriell, antioxidativ, durchblutungsfördernd, entzündungshemmend, herzstärkend, immunstimulierend, lipidsenkend

Anwendungen

Bluthochdruck, Bronchitis, Entgiftung, Erkältungen und Infekte, Herz-Kreislauf-Prävention, Immunschwäche, Magen-Darm-Beschwerden, Verdauungsbeschwerden

Enthalten in