Phytohormone

Die Wechseljahre gehen durch die Hormonumstellung für viele Frauen mit Beschwerden einher. Zu deren Linderung haben sich Phytohormone bewährt, also pflanzliche Substanzen mit hormonartiger Wirkung. Was es bei der Einnahme zu beachten gilt, erfahren Sie hier.

Weiterlesen

Phytohormone zur natürlichen Behandlung von Wechseljahresbeschwerden

Mit Phytohormonen bezeichnet man in der Botanik pflanzeneigene Substanzen, die als primäre Botenstoffe die Entwicklungsvorgänge der Pflanze koordinieren – von der Keimung über das Wachstum und die Samenreife bis zum Blattabwurf. In der Pharmazie haben Phytohormone eine andere Bedeutung: Hier sind Pflanzeninhaltsstoffe gemeint, die im menschlichen Körper eine hormonelle Wirkung besitzen, zum Beispiel Isoflavone aus Soja oder Rotklee. Pflanzenhormone gerieten vor wenigen Jahrzehnten als sanfte Alternative zur nebenwirkungsreichen Hormonersatztherapie in den wissenschaftlichen Fokus. Seitdem haben sich pflanzliche Hormone zur natürlichen Linderung von Wechseljahresbeschwerden etabliert. Aber auch bei PMS werden mit Phytohormonen nachhaltige Ergebnisse erzielt.

Was sind Phytohormone?

Hormone sind körpereigene Signal- und Botenstoffe. Sie regulieren zahlreiche Körperfunktionen wie zum Beispiel den Stoffwechsel, die Atmung, den Blutdruck oder die Sexualfunktionen. Bei Phytohormonen handelt es sich um pflanzliche Verbindungen mit hormonartiger Bedeutung. Für Frauen besitzen die östrogen- und progesteronartigen Pflanzenhormone eine therapeutische Relevanz: Sie üben auf den weiblichen Körper eine mit den Sexualhormonen Östrogen und Progesteron vergleichbare Wirkung aus und werden zur natürlichen und verträglichen Behandlung von Wechseljahresbeschwerden eingesetzt. Beispielhafte Quellen für pflanzliche Hormone sind Flavonoide und Lignane.

Quellen für Pflanzenhormone:

  • Flavonoide: Gruppe sekundärer Pflanzenstoffe, die universell in Pflanzen vorhanden ist und unzählige Funktionen besitzt, zum Beispiel Blütenfarbgebung oder Fraßschutz. Man kennt über 8000 Flavonoide. Zu den stark antioxidativ wirkenden Pflanzenstoffen  gehören Untergruppen wie Anthocyanidine, Flavone, Flavonole und Isoflavone. Sie haben eine große pharmazeutische Bedeutung und werden therapeutisch vielseitig genutzt, zum Beispiel als Venen- oder Herz-Kreislaufmittel. Isoflavone finden sich vor allem in Soja und Rotklee. Als Phytoöstrogene haben sie sich im Klimakterium bewährt.
  • Lignane: Die sekundären Pflanzenstoffe dienen Pflanzen als Ausgangssubstanz für den Zellwandbestandteil Lignin. Entsprechend finden sich Lignane in den Zellwänden sehr vieler Gemüse- und Getreidesorten. Leinsamen und Kürbiskerne enthalten Lignane in bedeutsamen Mengen. Die pharmazeutischen Eigenschaften von Lignanen sind recht umfangreich. Unter anderem haben sie – wie die Isoflavonoide – eine östrogenartige Wirkung und gehören daher zu den Phytoöstrogenen.

Weiterhin haben Alfalfa, Beifuß, Hopfen und die Traubensilberkerze eine östrogenartige Wirkung. Pflanzliches Progesteron (Gestagen) bzw. progesteronähnliche Substanzen wie Diosgenin finden sich vor allem in der Yamswurzel, aber auch in Spargel, Frauenmantel und Karotten. Hopfen, Rotklee, Soja, Traubensilberkerze und Yams gelten als wirkstoffkräftigste Pflanzen.

Pflanzliches Östrogen und Progesteron werden inzwischen auch von vielen Schulmedizinern als Ersatz für synthetische Hormonpräparate empfohlen, da diese meist viele Nebenwirkungen haben und langfristig eingenommen das Risiko für bestimmte Krebsarten erhöhen können. Für deren Einnahme sind zwei Aspekte relevant:

1. Auch Phytohormone sind Hormone: Die Einnahme pflanzlicher Hormone soll einen Hormonrückgang ausgleichen. Doch dieser ist biologisch vorgesehen. Da Phytohormone eine ähnlich regulierende Wirkung auf den Hormonstoffwechsel ausüben wie körpereigene Hormone, wird von einer langfristig hochdosierten Zufuhr abgeraten.

2. Phyto-Progesteron oder Phyto-Östrogen? Damit die therapeutische Intervention bei Hitzewallungen, nächtlichen Schweißausbrüchen, Stimmungsschwankungen und anderen typischen Wechseljahresbeschwerden erfolgreich ist, gilt es die richtige Wahl zu treffen. Pflanzliches Östrogen oder Progesteron? Die Eignung hängt von verschiedenen Faktoren ab. Sie werden nachfolgend in groben Zügen skizziert.

Welche Aufgaben haben Östrogen und Progesteron?

Die überwiegend in den Eierstöcken gebildeten Sexualhormone Östrogen und Progesteron stellen während der fruchtbaren Jahre den wiederkehrenden weiblichen Zyklus im monatlichen Rhythmus sicher. Ihre Produktion wird insbesondere von Hormonen der Hypophyse und des Hypothalamus gesteuert.

Mit dem Zyklus sind zwei Prozesse verbunden: Einerseits reifen befruchtungsfähige Eizellen im Eierstock heran, andererseits wird die Gebärmutter auf die Aufnahme einer befruchteten Eizelle vorbereitet. Dafür nehmen im Laufe eines Zyklus die Hormonkonzentrationen in sich gegenseitig regulierender Weise wellenförmig zu und wieder ab.

Wirkung von Östrogen und Progesteron im Monatszyklus:

Östrogen Die wichtigsten Östrogene sind Östron, Östriol und Östradiol. Sie werden in den Eierstöcken, im Mutterkuchen und in der Nebennierenrinde gebildet. Die Sexualhormone sind in der ersten Zyklushälfte dominierend: Östrogene bereiten den Eisprung vor. Ferner sind Östrogene für verschiedene Organe und Gewebe bedeutsam.
Progesteron Das dominierende Sexualhormon der zweiten Zyklushälfte wird vorwiegend im Gelbkörper, in der Plazenta und zu geringen Mengen in der Nebennierenrinde gebildet, sobald eine reife Eizelle den Eierstock verlassen hat und im Eileiter zur Gebärmutter wandert. Progesteron bereitet die Gebärmutterschleimhaut auf die Einnistung einer befruchteten Eizelle und eine mögliche Schwangerschaft vor. Ohne Befruchtung geht der Gelbkörper innerhalb von rund 14 Tagen zugrunde und die Progesteron-Produktion zurück. Darüber hinaus hat das „Fruchtbarkeitshormon“ eine Bedeutung für die Knochenstabilität, Kollagenbildung, Stimmung, Libido und das Immunsystem. 

Bleibt eine Schwangerschaft aus, bildet sich die Gebärmutterschleimhaut wieder zurück. Im Rahmen der Monatsblutung wird sie zu Beginn des folgenden Zyklus abgestoßen. Dieser Kreislauf beginnt mit der Pubertät und endet mit den Wechseljahren. Schwangerschaften unterbrechen den Zyklus. Dann dienen die hormonellen Steuerungsmechanismen dem Erhalt und Schutz der Schwangerschaft.

Mit der Östrogendominanz starten die Wechseljahresbeschwerden

Meist beginnt das Klimakterium in der zweiten Hälfte des fünften Lebensjahrzehnts, wenn die Eierstöcke langsam ihre Funktion einstellen. Dann findet der Eisprung nur noch unregelmäßig statt und die Ausschüttung der Sexualhormone geht zurück. Mit der letzten Regelblutung erlischt die Fruchtbarkeit, die Menopause ist erreicht.

Obwohl rund ums Klimakterium die Produktion beider Sexualhormone nachlässt, waren Mediziner lange der Ansicht, dass vor allem Östrogendefizite zu Wechseljahresbeschwerden führen würden. Mittlerweile machen aber Experten für das Auftreten der hormonell bedingten Fehlsteuerungen in der Prämenopause eine Östrogendominanz verantwortlich. Sie ist durch einen Mangel an Progesteron bei gleichzeitigem Überwiegen der Östrogene gekennzeichnet. Demnach manifestiert sich der leidvolle Östrogenmangel erst zu späteren Zeitpunkten, nämlich in der Peri- und Postmenopause.

Woran erkennt man eine Östrogendominanz?

  • Ausgeprägte Wechseljahrbeschwerden in der Prämenopause
  • Gewichtszunahme
  • Kopfschmerzen
  • Libidomangel
  • Konzentrationsprobleme
  • Menstruationsblutung stark/lange/schmerzhaft
  • Myome, Zysten
  • PMS (gespannte Brüste, Reizbarkeit)
  • Schlafstörungen
  • Schleimhauttrockenheit
  • Schwindel
  • Stimmungsschwankungen und psychische Beeinträchtigungen, v. a. depressive Verstimmungen
  • Unerfüllter Kinderwunsch
  • Wassereinlagerungen

Wichtig: Für eine Östrogendominanz ist die Relation der beiden Geschlechtshormone zueinander entscheidend, nicht die Östrogenmenge an sich. Tatsächlich kann bei einer Östrogendominanz der Östrogenspiegel niedrig sein oder im Normbereich liegen. Kennzeichnend für die Östrogendominanz ist ein relativer Mangel des Gelbkörperhormons im Vergleich zu Östrogen.

Für die Prämenopause empfiehlt sich pflanzliches Progesteron aus der Wilden Yamswurzel

Die hormonellen Turbulenzen in den Wechseljahren bestehen nicht nur in den berüchtigten Hitzewallungen, Schweißausbrüchen, Schlafstörungen und im Ausbleiben der Monatsblutung. Stichwort Östrogendominanz: Wenn in der Prämenopause die Funktion der Eierstöcke allmählich nachlässt und der Progesteron-Spiegel sinkt, aber die Östrogenproduktion noch weitgehend normal stattfindet, sind sehr unterschiedliche Symptome möglich.

Anzeichen für den Gelbkörpermangel:

  • Klassisch: Unregelmäßige Zyklen, verlängerte oder verkürzte Blutungsintervalle, starke Regelblutungen, Spannungen und Ziehen in der Brust
  • Aufgeblähter Bauch/Darm, Gewichtsprobleme, Wassereinlagerungen
  • Seelische Verstimmungen, die von Gereiztheit über unerklärbare Traurigkeit bis hin zu Depressionen reichen können (Progesteron gilt als „Hormon der weiblichen Seele“)
  • Auch Schlafstörungen und Venenschmerzen

Durch Einnahme von pflanzlichem Progesteron wie Wellnest Wilde Yamswurzel Extrakt ist es vielfach möglich, die genannten, mit den Wechseljahren verbundenen Beschwerden zu lindern oder gar rückgängig zu machen. Besonders bei Schlafstörungen, Verstimmungen, Wassereinlagerungen und gespannten Brüsten macht es sich positiv bemerkbar, fehlendes Progesteron zu ersetzen. (Abgesehen davon wird das fehlende Sexualhormon auch zum Schutz der Gebärmutterschleimhaut vor Wucherungen benötigt.)

Nicht nur bei Wechseljahresbeschwerden : Pubertät, Schwangerschaft, Wechseljahre – das fein aufeinander abgestimmte Wechselspiel der Geschlechtshormone gerät gewöhnlich in den hormonellen Übergangszeiten aus dem Takt. Auch Rauchen, das Absetzen der Pille, Essstörungen (Bulimie, Magersucht), Nährstoffmangel  oder das PCO-Syndrom können Hormonhaushalt stören. Schon minimale Abweichungen wirken sich negativ auf den Zyklus, die Fruchtbarkeit und Schilddrüsenfunktion aus. Auch das Herz-Kreislauf-System, gesunde Haut- und Knochenfunktionen sowie das psychische Wohlbefinden sind vom Gleichgewicht der Östrogen- und Progesteron-Produktion abhängig. Sollten sich zwischen Pubertät und Menopause typische Merkmale einer Östrogendominanz bemerkbar machen – PMS, Libido-Verlust, unregelmäßiger Zyklus, Stimmungsschwankungen, Migräne, Wassereinlagerungen, Schlafstörungen, unerfüllter Kinderwunsch usw. –, kann dies der Anlass zur Einnahme von Wellnest Wilde Yamswurzel Extrakt sein.

Phytoöstrogene wie Soja-Isoflavone sind für die Peri- und Postmenopause ideal

Während der Progesteron-Mangel für Prämenopause bestimmend ist, manifestiert sich das Östrogendefizit in der Peri- und Postmenopause:

  • Perimenopause: Phase im Klimakterium, die etwa ein bis zwei Jahre vor und nach der Menopause (= Zeitpunkt, an dem 12 Monate lang keine Monatsblutung mehr stattfand) liegt. Vielfach wird Wechseljahre als Synonym für Perimenopause verwendet.
  • Postmenopause: Letzter Abschnitt des Klimakteriums. Er beginnt mit dem endgültigen Ausbleiben der Monatsblutung im Anschluss an die Menopause.

Hier kommt es nun zu den typischen Wechseljahresbeschwerden wie Hitzewallungen in den oberen Körperpartien und nächtlichen Schweißausbrüchen. Oft erfolgen sie in Stresssituationen sowie nach Kaffee- und Alkoholkonsum oder in den Nachtstunden. Die daraus resultierenden Schlafstörungen ziehen nicht selten gesundheitliche Folgen nach sich, insbesondere für berufstätige Frauen. Oft sind die Hitzewallungen von Herzrasen begleitet.

Zu den Symptomen des Östrogenmangels gehören ferner hohe Cholesterinspiegel, ein plötzlicher Blutdruckanstieg, der sich nach Stunden wieder normalisiert (labile Hypertonie), trockene Schleimhäute im Urogenitalbereich, Blasenprobleme wie Harnblasenverschluss und Inkontinenz, Osteoporose, Gelenkschmerzen und kosmetische Probleme, zum Beispiel trockene Haut oder dünner und glanzlos werdende Haare.

Viele Frauen im Klimakterium leiden zudem an Nervosität, Gereiztheit, Angstzuständen, Depressionen oder Konzentrationsstörungen. Diese Beschwerden müssen jedoch nicht zwangsläufig eine Hormonmangelfolge darstellen. Sie können auch aus dem körperlichen Unwohlsein resultieren.

Als Alternative zu den in der Kritik stehenden Hormonersatztherapien, die überwiegend auf der Zufuhr synthetischer Östrogene basieren, empfiehlt sich die Einnahme von verträglichen Phytoöstrogenen. Dabei haben sich insbesondere Soja-Isoflavone bewährt.

Seinen Abschluss findet das Klimakterium oft erst Jahre nach der Menopause, wenn die Hormongruppe der Androgenen sinkt. Dies macht sich gewöhnlich in einer veränderten Körpersilhouette, wachsenden Brüsten, Gewichtsproblemen, Verlust der Libido und chronischer Müdigkeit bemerkbar.