Pflanzenkraft

Ob flüssig, verkapselt oder gepresst – unsere Kräutertinkturen, Pflanzenextrakte und Algen bestechen durch ein exklusives Merkmal: sie vereinen die wirksamen Inhaltsstoffe traditioneller, bewährter und klinisch erprobter Heilpflanzen aus der ganzen Welt.

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Unser Angebot steht: Genießen Sie durch Pflanzenkraft mehr Lebensqualität

In der Kategorie Pflanzenkraft halten wir Nahrungsergänzungen für Sie bereit, die auf pflanzenheilkundigen Erkenntnissen basieren und meist aus eigener Herstellung sind. Das können Tinkturen wie unser Koriander Bio Frischpflanzen Konzentrat sein, Kapseln mit dem Leberkraut Mariendistel oder Chlorella-Algenpresslinge. Was alle drei Darreichungsformen verbindet: sie enthalten ein Höchstmaß pflanzlicher Wirkstoffe. Zu diesen zählen insbesondere sekundäre Pflanzenstoffe und ätherische Öle. Gezielt eingesetzt sind sie geeignet, auf natürlichem Weg das Wohlbefinden kraftvoll zu steigern. Nicht umsonst gelten Pflanzen als die ältesten Heilmittel überhaupt. Hier erfahren Sie mehr.

Was ist die Pflanzenheilkunde?

Die Pflanzenheilkunde widmet sich der Heilung, Linderung und Prävention von Beschwerden und Krankheiten mithilfe von Pflanzen bzw. Pflanzenteilen (Blätter, Blüten, Früchte und Fruchtschalen, Harze, Holz, Rinden, Samen, Wurzeln) und daraus gewonnenen Produkten. Unter diese fallen neben industriell hergestellten pflanzlichen Arzneimitteln – den sogenannten Phytopharmaka oder Phytotherapeutika – zum Beispiel individuell zusammengestellte Tees mit Zutaten aus dem Reformhaus sowie sorgfältig mazerierte Wellnest-Kräutertinkturen.

Die Pflanzenheilkunde:

  • … ist weltweit die älteste und auch heute noch gebräuchlichste medizinische Therapiemethode.
  • … stellt in allen Kulturen der Erde eine der grundlegenden Heilmethoden der jeweiligen Medizinsysteme dar. In Indien und China baute man schon vor 6000 Jahren Pflanzen an, um daraus Grundstoffe für Arzneien zu generieren. Entsprechend tiefgreifend ist das Wissen, das Ayurveda und TCM zu bieten haben.
  • … galt lange Zeit auch in unserem Kulturkreis unter Bezeichnungen wie Kräutermedizin oder Volksmedizin als wichtigste Heilkunst. In Europa basierten bis zum Aufkommen der Naturwissenschaften im 19. Jahrhundert alle Arzneibücher auf der Pflanzenheilkunde. Der französische Arzt Henri Leclerc (1870-1955) prägte für sie den Begriff Phytotherapie. Ab 1931 begründete Rudolf Fritz Weiss die wissenschaftliche Pflanzenheilkunde in Deutschland.
  • … erlebt aktuell eine sanfte Renaissance bei leichteren Beschwerden (bspw. Blähungen, Fußpilz, Husten), chronischen Erkrankungen wie Borreliose, Darmentzündungen oder Übersäuerungen sowie unspezifischen Symptomen im Stil von PMS, Schlafstörungen oder Stress.

Was verstehen wir unter Pflanzenkraft?

Innerhalb der europäischen Pflanzenheilkunde kennt man heute zwei Ausprägungen: die traditionelle und die rationale Phytotherapie.

Traditionelle Phytotherapie Rationale Phytotherapie
Die sogenannte Volksheilkunde orientiert sich an (1) den Erfahrungswerten und Traditionen unserer Vorfahren und (2) dem überlieferten Wissensschatz über die zahlreichen Anwendungsmöglichkeiten von Heilpflanzen. Hier finden Tinkturen, Flüssigextrakte, Kaltauszüge, Aufgüsse, Tees, Badezusätze oder Cremes aus Pflanzen Verwendung, die „sich bewährt haben“. Die traditionelle Phytotherapie akzeptiert die Wirkungen einer Heilpflanze ohne wissenschaftlichen Nachweis. Die „moderne Pflanzenmedizin“ basiert auf naturwissenschaftlichen Maßstäben und den pharmakologischen Wirkweisen einzelner Inhaltsstoffe. Dabei geht sie von einer Dosis-Wirkungs-Beziehung aus und definiert ähnliche Krankheitsbilder. Zum Einsatz kommen standardisierte Präparate wie Tabletten, Kapseln und Dragees, in denen vom hauptsächlichen Wirkstoff eine garantierte Menge enthalten ist, und die nachgewiesenermaßen eine klinische Wirksamkeit besitzen.
Bärentraube und Eibisch sind zum Beispiel zwei uralte Heilpflanzen, die seit je her zur Entgiftung und Anregung der Nieren und Beruhigung des Harntrakts verwendet werden. Sie sind daher Bestandteil unseres Nieren-Kraft Konzentrats nach Hulda Clark – obwohl die „Nierenreinigung“ nur in der Alternativmedizin bekannt ist. Typische Beispiele für rationale Phytopharmaka sind Baldrian und Hopfen (Schlafstörungen), Traubensilberkerze (Wechseljahresbeschwerden), Thymian (Husten, Erkältungen), Johanniskraut (depressive Verstimmungen), Pestwurz (Heuschnupfen), Artischocken (Magen-Darm), Weißdorn (Herzbeschwerden).

In Wellnest-Produkte fließen beide Ansätze ein. Häufig verschwimmen die Grenzen ohnehin, immer mehr Studien beweisen die Wirksamkeit altbekannter Heilpflanzen. Bestes Beispiel: Der Einjährige Beifuß, der in der TCM seit Tausenden Jahren gegen Malaria empfohlen wird. Zurecht, wie die chinesische Pharmakologin Tu Youyou herausfand. Sie isolierte 1971 den sekundären Pflanzenstoff Artemisinin und erforschte dessen Wirksamkeit. 2002 erkannte die WHO Artemisinin als Malariamittel an, 2015 erhielt Tu Youyou den Nobelpreis für Medizin. Wir bieten Konzentrate des Einjährigen Beifuß unter dem Namen Bio LUMACELL Akut an.

Wir empfehlen

Bei Malaria, Fieber und Erkältungen hat sich die "Artemisinin-Tinktur" Bio LUMACELL Akut Konzentrat aus Einjährigem Beifuß bewährt.

Unter Pflanzenkraft verstehen wir die scheuklappenfreie Nutzbarmachung der traditionellen und rationalen Phytotherapie zum Wohle der Anwender: Nimmt das Wohlbefinden zu und steigt die Lebensqualität, war die Pflanzenwahl richtig!

Welche pflanzlichen Inhaltsstoffe haben eine Heilwirkung?

Die Heilwirkung einer Pflanze resultiert aus den summierten Effekten der verschiedenen Inhaltsstoffe. Neben Nährstoffen  wie Vitaminen sind das insbesondere sekundäre Pflanzenstoffe und ätherische Öle. Das heißt: In Kräuterauszügen, Heilpflanzentees oder Phytopharmaka sind mehrere Einzelkomponenten enthalten, keine isolierten Stoffe; je nach Extraktionsmethode können es Hunderte sein. Das unterscheidet heilpflanzliche Präparate von chemisch definierten Arzneimitteln, die gewöhnlich nur einen oder sehr wenige Wirkstoffe enthalten.

Daraus ergibt sich ein weiterer zentraler Unterschied. Weil es sich um Multistoffgemische handelt, werden heilpflanzliche Präparate im Körper an verschiedenen molekularen Zielstrukturen aktiv und können deshalb unterschiedliche Ausprägungen besitzen und verschiedene Anwendungen ermöglichen! Konzentrate der Maca-Wurzel steigern zum Beispiel die männliche Libido und lindern Wechseljahresbeschwerden. Und Neembaum-Tinkturen haben sowohl bei Borreliose (innerliche Anwendung) als auch Fußpilz (äußerliche Anwendung) ihre Berechtigung.

Zusammenfassung: Die einzelnen Substanzen, denen man eine bestimmte Wirkung zuschreibt, wirken isoliert nicht – es ist das Zusammenspiel des Vielstoffgemischs, das die Wirkkraft der Heilpflanze ausmacht.

1. Ätherische Öle: Leicht flüchtige, rückstandslos verdampfende Stoffgemische, die aus verschiedenen ineinander löslichen, organischen Stoffen bestehen und fettlöslich sind, aber keine Fette enthalten. Ätherische Öle werden oft in den Blättern produziert und im Pflanzengewebe gespeichert. Sie enthalten bis zu 150 Einzelkomponenten, mit denen die Pflanzen Insekten zur Bestäubung anlocken, Schädlinge abwehren oder sich gegen Krankheiten schützen. Ätherische Öle genießen in der Kräutermedizin eine lange Tradition. Durch ihre ölige Konsistenz können sie leicht über die Schleimhäute aufgenommen werden. Dadurch besitzen Thymian, Eukalyptus oder Pfefferminze bei Husten und Katarrhen der oberen Atemwege schleimlösende Eigenschaften. Die entkrampfenden ätherischen Öle von Anis, Fenchel und Kümmel sind hingegen bei Blähungen und Magenkrämpfen ein Segen.

2. Alkaloide: Heterogene Gruppe von Naturstoffen. Die meisten Alkaloide sind basische, bitterschmeckende Stickstoffverbindungen, die im Pflanzenstoffwechsel entstehen. Es gibt aber auch Alkaloide, die von Pilzen oder Tieren produziert werden. Man ordnet rund 10000 Substanzen dieser Stoffgruppe zu. In großer Menge sind Alkaloide zwar toxisch, in sorgfältig abgestimmter Dosierung können ihre stimulierenden oder hemmenden Wirkungen jedoch zur Steigerung des Wohlbefindens, wenn nicht sogar therapeutisch nutzbar gemacht werden. Bekannte Vertreter sind Capsaicin, das Hauptalkaloid des Cayennepfeffers, sowie Coffein, Morphin, Nikotin und Solanin, das in vielen Nachtschattengewächsen wie Kartoffeln, Paprika und Tomaten vorkommt und von manchen Menschen nur schlecht verdaut wird.

3. Bitterstoffe: Keine einheitliche Gruppe, sondern die Bezeichnung für chemische Verbindungen mit bitterem Geschmack und eine grundlegende Nahrungsmittelgruppe. Stoffgruppen mit vielen Bitterstoffen sind vor allem Alkaloide, Glykoside und Isoprenoide. Natürliche Bitterstoffe finden sich in vielen traditionellen Heilpflanzen wie Artischocke, Enzian, Hopfen, Ingwer, Löwenzahn, Schafgarbe, Tausendgüldenkraut und Wermut. Bitterstoffe steigern die Magen- und Gallensaftsekretion, regen die Darmperistaltik an und fördern so den Appetit, den Abgang von Darmgasen und die Verdauung, insbesondere die Fettverdauung. Weiterhin sagt man Bitterstoffen antibakterielle, entzündungshemmende, fiebersenkende, fungizide und immunstärkende Eigenschaften nach.

4. Glykoside: Sehr heterogene Gruppe von Pflanzenstoffen, deren chemische Gemeinsamkeit ein mit einer anderen Komponente verbundenes Zuckermolekül ist. Glykoside zeichnen sich durch eine große Bandbreite an biologischen Funktionen aus und sind in der Natur weit verbreitet. Die zahlreichen Unterklassen eignen sich unterschiedlich gut für phytotherapeutische Zwecke. Bewährt haben sich:

  • Cumarine (Kumarine): Der aromatische sekundäre Pflanzenstoff besitzt einen ganz eigenen, angenehm würzigen Geruch. Bekannte cumarinhaltige Pflanzen sind Dattelpalmen, Waldmeister und Zimt. Die Duftstoffe hemmen die Blutgerinnung, können Insekten abwehren und als Muskelrelaxans wirken.
  • Flavonoide: Diese große Stoffgruppe trägt meist als Farbpigmente zum äußerlichen Erscheinungsbild bei. Außerdem schützen Flavonoide die Pflanzen vor Schädlingen und Krankheitserregern. Sie sind ebenfalls an der Regulation des Pflanzenwachstums beteiligt. Viele Flavonoide haben antibiotische, antioxidative, blutdrucksenkende, durchblutungsfördernde, entzündungshemmende und immunstimulierende Eigenschaften. Eine flavonoidreiche Kost (Äpfel, Auberginen, Basilikum, Beeren, Blattgemüse, Grünkohl, Knoblauch Soja, Spinat, grüner Tee, Zwiebeln) fördert die Herz-Kreislauf-Prävention. Die Flavonoide Rutin und Hesperidin dienen als Venenmittel.
  • Saponine: Vielen Pflanzen schützen sich mit Saponinen vor Fressfeinden. Saponine haben seifenähnliche Eigenschaften und verringern die Oberflächenspannung von Wasser. In der Phytotherapie werden Saponine vor allem gegen Pilzbefall eingesetzt. Weiterhin schreibt man Saponinen antibakterielle, entzündungshemmende und schleimlösende Wirkungen zu, vor allem bei festsitzendem Husten. Einige Saponine besitzen zudem wassertreibende Eigenschaften.
  • Senfölglykoside (Glucosinolate): Schwefel- und stickstoffhaltige Substanzen, die eine reizende Wirkung haben und insbesondere Kreuzblütlern wie Kresse, Kohl, Meerrettich, Rettich und Senf einen bitter-scharfen Geschmack verleihen. Senföle wirken teilweise stark antibakteriell und antimikrobiell. Weiterhin erleichtern sie den Abtransport von Schlacken und lindern Gelenkprobleme.

Manche der Untergruppen lassen sich auch anderen chemischen Kategorien zuordnen. So zum Beispiel die Flavonoide den berühmten Polyphenolen, die sich in der Herz-Kreislauf-Prävention einen Namen gemacht haben. Zu den Polyphenolen gehören auch die Tannine.

5. Schleimstoffe: Heterogene Stoffgruppe, die vorwiegend aus Polysacchariden besteht. Wasserlösliche Schleimstoffe quellen im Wasser auf und bilden schleimartige, die Haut und Schleimhaut schützende Gele. Dieser Schutzfilm hat eine entzündungshemmende und reizmildernde Wirkung. Unlösliche Schleimstoffe werden nicht verdaut und quellen im Darm auf. Als Ballaststoffe steigern sie das Darmvolumen und regulieren den Stuhlgang. Daher haben sich zum Beispiel Flohsamenschalen bei Verstopfung bewährt. Schleimstoffe kommen in Getreidekörnern sowie Blättern, Rinden und Wurzeln höherer Pflanzen und Algen vor. Schleimstoffreiche Heilpflanzen sind Bibernelle, Eibisch, Fenchel, Meisterwurz, Odermennig, Schafgarbe, Thymian und Wasserdost. Manche Schleimstoffe entgiften, senken den Blutzucker, hemmen Entzündungen und stärken das Immunsystem.

6. Tannine: In der Natur schützen sich nährstoffreiche Pflanzen mit Tanninen vor Fressfeinden. Die umgangssprachlichen Gerbstoffe beeinflussen hauptsächlich die Verdauung, indem sie Proteine deaktivieren. Weiterhin haben sie auf die Haut und Schleimhaut eine adstringierende, antibakterielle und entzündungshemmende Wirkung. Daher kommen Tannine häufig als Antipilzmittel, Wundauflagen und Gurgellösungen zum Einsatz. Besonders gerbstoffreich sind Eichenblätter, Kaffee, Tee und Walnussrinde. Weitere natürliche Quellen für Tannin finden sich in Bier, Schokolade, Wein und Zitrusfrüchten. Nebenbei bemerkt: Für die Qualität eines Weines sind der Gehalt an Tanninen und deren Struktur ein zentraler Faktor.

Weitere biologisch wirksame Pflanzenstoffe:

Anthocyane Zu den Flavonoiden gehörende, hoch antioxidative Farbstoffe, die vielen Früchten und Blüten ihre blaue, rote oder violette Farbe verleihen. Finden sich vor allem in Brombeeren und Trauben.
Anthrachinone Fördern die Verdauung und Darmperistaltik und lindern Verstopfungen.  Außerdem wirken sie entzündungshemmend, schmerzstillend sowie gegen Schuppenflechte und Steinbildung.
Herzglykoside Natürliche Diuretika, die das Herz stärken, den Blutdruck senken und die Blasentätigkeit fördern. 
Phytohormone Wirken steuernd auf Entwicklungsvorgänge ein und können die Aktivität der körpereigenen Hormone Östrogene und Progesteron nachahmen oder blockieren.
Mineralstoffe Ob Enzyme, Hormone, Knochen, Zähne oder Bindegewebe, Mineralien sind wichtige Bausubstanzen. Außerdem sind sie in viele Prozesse des Stoffwechsels und die Regulierung des Wasserhaushalts eingebunden.
Vitamine Sie aktivieren wichtige Stoffwechselvorgänge, gewährleisten die Versorgung der Zellen mit Nährstoffen und fördern die Heilung und Regeneration. Zur Bildung von Blutkörperchen, Enzymen und Hormonen werden Vitamine ebenfalls benötigt.

Die heilkräftigen Pflanzenbestandteile unterliegen natürlichen klimatischen Schwankungen. Darüber hinaus haben der Standort und Erntezeitpunkt einen großen Einfluss auf den Wirkstoffgehalt der Pflanze. Damit möglichst viele Komponenten fruchtbar gemacht werden können, ist zunächst eine schonende Sammlung, Trocknung und Lagerung, dann die umsichtige Zubereitung erforderlich. Mit anderen Worten: die Art der Auslösung.

Wie löst man die heilkräftigen Stoffe aus der Pflanze?

Die Auslösung pflanzlicher Stoffe erfordert großes Know-how, da nicht nur der Zustand des Ausgangsmaterials, sondern vielmehr die Extraktionsflüssigkeit und deren Konzentration, Extraktionsdauer und Temperatur die Wirkung ein und derselben Pflanzenart und damit die Qualität des Pflanzenheilmittels entscheidend beeinflussen.

Wir favorisieren wässrig-alkoholische Auszüge

Bei unseren hauseigenen Kräuterbitter-Konzentraten handelt es sich um wässrig-alkoholische Auszüge aus getrockneten oder frischen Pflanzen. Bevor diese in die Flasche kommen, haben sie eine zweimonatige Auslaugungszeit in verdünnter Lösung hinter sich. Nicht ohne Grund, denn so wird ein breites Spektrum an Wirkstoffen extrahiert:

  • Wasser lässt zunächst die Pflanzenzellwände aufquellen, so dass das Zellinnere besser zugänglich wird. Weiterhin löst Wasser die wasserlöslichen Bestandteile. Sie besitzen meist jedoch nur eine geringe Wirksamkeit.
  • Alkohol extrahiert die wertvollen fettlöslichen Pflanzenbestandteile aus dem Zellinneren wie Alkaloide, Bitterstoffe, Carotinoide, Glykoside (Flavonoide, Saponine usw.) und ätherische Öle.
  • Das Alkohol-Wasser-Verhältnis richtet sich nach dem spezifischen Pflanzencharakter und der Löslichkeit der gewünschten Wirkstoffe.

Ein weiterer Vorteil wässrig-alkoholischer Lösungen ist deren lange Haltbarkeit, da sie sich selbst konservieren und nicht schlecht werden, höchstens an Wirksamkeit verlieren.

Extrakt ist nicht gleich Extrakt

1. Aufguss: Das ist die Methode, um Tee zuzubereiten. Blätter, Früchte, Kräuter oder andere Pflanzenteile werden mit heißem oder kochendem Wasser übergossen. Das Infus lässt man gewöhnlich zugedeckt eine bestimmte Zeit ziehen (etwa 5-15 Minuten). Währenddessen lösen sich die Heil- und Aromastoffe aus den Zutaten. Sie werden abschließend abgeseiht. Es verbleibt ein wässriger Extrakt. Aufgüsse haben gewöhnlich milde Wirkungen und breite therapeutische Anwendungsmöglichkeiten. Die gelösten Wirkstoffe sind wenig stabil. Der Aufguss hat nur eine kurze Haltbarkeit.

2. Dekokt: Wässriger Auszug aus zerkleinerten Pflanzenteilen, der sich vor allem bei Wurzeln und kieselsäurehaltigen Pflanzen bewährt hat und auch als Abkochung oder Absud bekannt ist. Hierbei werden die Pflanzenteile mit kaltem Wasser übergossen und dann im Wasserbad unter regelmäßigem Umrühren erhitzt, mitunter sogar gekocht. Das Abseihen beendet den Vorgang. Ohne weitere Konservierung ist die Abkochung ist nur kurz haltbar.

3. Mazerat: Das Verfahren ist auch als Kaltansatz, Kaltauszug, Kaltwasserauszug und Mazeration geläufig. Sie hat sich vor allem bei schleimstoffhaltigen und hitzeempfindlichen Pflanzen bzw. zur Auslösung leicht flüchtiger oder thermisch instabiler Inhaltsstoffe wie ätherischer Öle bewährt. Bei der Mazeration werden die Pflanzenteile mit kaltem oder lauwarmem Wasser aufgegossen und nach einer gewissen Ziehzeit abgeseiht. Kaltauszüge kommen vor allem dann zum Einsatz, wenn durch heißes Wasser unerwünschte Bestandteile gelöst würden. Wie Aufguss und Abkochung hat der Kaltauszug nur eine kurze Haltbarkeit. Da Mazerate sehr schnell verkeimen, sollten sie vor Gebrauch kurz aufgekocht werden.

4. Mazerationsdekokt: Mischform aus Mazerat und Dekot. Hier gießt man die Pflanzenteile zunächst mit kaltem oder lauwarmem Wasser auf. Das Extrakt lässt man eine bestimmte Zeit ziehen. Erst dann wird es ausgekocht.

5. Öl-Auszug: Bei diesem Verfahren dienen – pflanzliche oder synthetische – Öle (auch Bienenwachs) als Auszugsmittel, überwiegend zur Herstellung von Gelen, Salben oder anderen Mitteln für äußerliche Anwendungen. Öl-Auszüge lassen sich bis zu einer Temperatur von etwa 70° C durchführen.

6. Perkolat: Hier wird die vollständige Auslösung von Inhaltsstoffen angestrebt, indem man die Pflanzenteile von einem kontinuierlich nachgeführten Lösungsmittel durchsickern lässt. Bekanntestes Beispiel für ein Perkolat ist der Filterkaffee.

7. Tinktur: Beim alkoholischen Auszug wird aus den Pflanzenteilen entweder durch Mazeration oder Perkolation ein Extrakt hergestellt. Nach dem Europäischen Arzneibuch ist als Extraktionsmittel nur die Verwendung von Ethanol zugelassen.

Und was ist mit nichtflüssigen Darreichungsformen wie Tabletten, Kapseln, Dragees oder Pulver? Die Vorgehensweise ist zunächst identisch: Durch Extraktion der Pflanzenteile und Beseitigung unerwünschter Substanzen erhält man das gewünschte Vielstoffgemisch. Nur dass dieses Konzentrat nicht zum Verzehr abgefüllt, sondern – stark vereinfacht ausgedrückt – getrocknet, veredelt, mit Bindemitteln angereichert und dann zu festen Portionsformen weiterverarbeitet wird. Ganz ähnlich funktioniert auch die Herstellung halbfester Präparate wie Cremes oder Salben.

Vertiefende Details zur Charakteristik und Wirksamkeit unserer Kräuterbitter-Konzentrate, Pflanzenextrakte und Algen finden Sie auf den jeweiligen Kategorie- und Produktseiten. Sollten Sie darüber hinaus noch Fragen haben, beraten wir Sie gerne persönlich unter 0800 401 35 60. In Deutschland ist der Anruf kostenfrei für Sie.

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