Immunsystem

Das Immunsystem durchzieht den Körper wie ein großes Netz. Es wehrt Erreger ab und erhält das Wohlbefinden. Faktoren wie Ernährung und Sport stärken die Abwehrkräfte. Bestimmte Nahrungsergänzungen können ein geschwächtes Immunsystem gezielt fördern. 

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Machen Sie Ihr Immunsystem fit

Unterm Mikroskop betrachtet finden auf und in unserem Körper rund um die Uhr erbitterte Kämpfe statt. Auf der einen Seite befinden sich Bakterien, Parasiten , Pilze, Viren und andere körperfremde Stoffe. Ihnen steht das Immunsystem gegenüber. Es wehrt die Keime ab. Auch bösartig veränderte Zellen, aus denen sich Krebs entwickeln kann, schaltet es aus. Zudem überwacht das Immunsystem viele körpereigene Vorgänge. Meist gelingt das sehr effektiv. Sind wir durchschnittlich gesund, bekommen wir von den vielen, ständig ablaufenden Abwehrmechanismen nichts mit. Doch die Immunabwehr funktioniert nicht immer fehlerfrei. Das kann mit Infekten, Heuschnupfen oder Multipler Sklerose unterschiedliche Folgen haben.

Fehler und Störungen, die sich in das Immunsystem einschleichen können:

  • Infekte – Lästig, aber nur ein temporäres Problem: Bei Infekten dauert es ein paar Tage, bis die Eindringlinge ausgeknockt sind. In der Zeit plagen wir uns mit Schnupfen, Husten, Heiserkeit und Fieber. Die Symptome sind Teil der Abwehrvorgänge und haben die Funktion, die Erreger wieder loszuwerden.
  • Allergien – Kampf gegen Windmühlen: Bei Heuschnupfen, Hausstaub- oder Tierhaarallergien richtet sich das Immunsystem gegen Stoffe, die an sich harmlos sind. Dann bildet das Abwehrsystem keine schützenden, sondern krank machende Antikörper, was zu tränenden Augen, Niesen, Hautrötungen, Kribbeln usw. führt. Leider lernt das Immunsystem nichts aus seinem Fehler – sobald es mit den problematischen Stoffen in Berührung kommt, folgen Allergiesymptome.
  • Autoimmunerkrankungen – Der Feind im eigenen Körper: Bei Autoimmunerkrankungen greift das Immunsystem nicht Keime, sondern körpereigene Strukturen an, weil diese irrtümlich als fremd wahrgenommen werden. Das ist zum Beispiel bei Diabetes Typ 1, Multipler Sklerose oder rheumatoider Arthritis der Fall.
  • Immundefekte – Zu schwach zur Gegenwehr: Wenn die Immunantwort nur teilweise oder nicht mehr richtig funktioniert, liegt eine Immunschwäche vor. Bei einem Immundefekt, der angeboren oder erworben sein kann, werden Erreger nicht effektiv bekämpft, so dass sonst harmlose Erkrankungen lebensbedrohliche Ausmaße annehmen. Die bekannteste Immunschwächekrankheit ist AIDS. Sie wird durch den HI-Virus hervorgerufen.
  • Krebs – Abweichung von der Norm: Entarten die Zellen des Immunsystems bösartig, hat das Krebs zur Folge. Meist ist der gesamte Körper mit Konzentration auf die Organe des Immunsystems betroffen. Dadurch nehmen die Abwehrkräfte und die normale Blutbildung ab. Es kommt zu Leukämien und/oder Lymphknotentumoren.

Zusammenfassend wird deutlich, dass die Leistungsfähigkeit des Immunsystems für den Ausbruch einer Krankheit und deren Verlauf entscheidend ist. Für dessen Zustand sind verschiedene Faktoren verantwortlich. Neben anatomischen Barrieren, die das Eindringen von Erregern verhindern, insbesondere die Zellen und Proteine. Dieses komplexe Verteidigungssystem gliedert sich in drei Stufen.

Die drei Verteidigungsstufen des Immunsystems

Haut, Nasenhaare, Schleimhäute – die mechanischen und biochemischen Abwehrmechanismen des Körpers bilden die Speerspitze gegen Krankheitserreger. Ihre Aufgabe ist es dafür zu sorgen, dass Erreger nicht in den Körper eindringen bzw. diesen so schnell wie möglich wieder verlassen.

1. Verteidigungsstufe: Anatomische Barrieren

Atemwege Die Flimmerhärchen haben eine abtransportierende Wirkung. Hinzu kommt die Bindefunktion des Schleims.
Augen Tränenflüssigkeit hat eine abtransportierende Wirkung. Das antimikrobielle Enzym Lysozym bekämpft Mikroorganismen.
Darm Die Darmflora (Gesamtheit der Mikroorganismen im Darm) und antibakterielle Proteine haben eine sehr starke immunmodulierende Wirkung. Durch die ständige Entleerung werden Erreger abtransportiert. 
Harntrakt Durch die ständige Harnausspülung sowie osmotische Effekte der hohen Harnstoffkonzentration werden Erreger abtransportiert.
Haut Äußere Barriere, die mit nützlichen Bakterien, Schweiß und Talg das Wachstum pathogener Mikroorganismen bremst.
Magensäure Salzsäure und eiweißabbauende Enzyme zerstören die Mehrzahl der Bakterien und Mikroorganismen.
Mundhöhle Das antimikrobielle, im Speichel enthaltene Enzym Lysozym bekämpft Mikroorganismen.
Schleimhaut Wirkt durch die Bindefunktion des Schleims.

Sollten Keime die anatomischen Barrieren überwinden, kommt der allgemeine und angeborene Teil des Immunsystems zum Tragen. Diese unspezifische, natürliche Abwehr besteht vor allem aus weißen Blutzellen (Leukozyten), das heißt den Fresszellen Granulozyten und Makrophagen. Sie werden im Knochenmark gebildet, zirkulieren in den Blutgefäßen und Lymphbahnen und finden sich in den Geweben. Die Zellen des Immunsystems werden unter anderem durch im Blut gelöste Proteine mit eigener Abwehrfunktion oder spaltende Enzyme im Speichel unterstützt.

2. Verteidigungsstufe: Die natürliche Immunabwehr

Granulozyten Den Großteil der weißen Blutzellen bilden Granulozyten. Sie können die Blutbahn verlassen und ins Gewebe einwandern. Dort bilden die Granulozyten mit ihren aggressiven Verteidigungsstoffen die vorderste Front gegen Bakterien, Parasiten und andere Krankheitserreger.
Makrophagen Die sogenannten Riesenfresszellen reifen aus Monozyten heran. Makrophagen halten sich im Gewebe auf und machen dort – wie Granulozyten – eingedrungene Mikroorganismen dingfest, lösen sie auf und/oder speichern sie. Auch bei der Bekämpfung und Beseitigung von Zelltrümmern sowie körperfremden Giftstoffen, zum Beispiel aus Tabakrauch, spielt diese körpereigene Müllabfuhr eine große Rolle.

Die natürliche Abwehr frisst alles Körperfremde und potenziell Bedrohliche auf. Bei einer Infektion oder offenen Wunde wird diese zelluläre Verteidigungslinie als Erstes aufgebaut, um die Eindringlinge einzuschließen und abzubauen. Für rund 90 Prozent der Abwehrarbeit genügt dieses Vorgehen. Da die natürliche Abwehr allerdings fremde Organismen und deren Verhaltensmuster nicht analysiert und speichert, reißen in ihrer Abwehrfront Lücken auf. Diese füllt das erworbene Immunsystem.

Hierbei handelt es sich um eine spezialisierte, intelligente Verteidigungslinie. Die sogenannte adaptive Abwehr arbeitet mit dem natürlichen Immunsystem eng zusammen. Ihre Aufgabe ist die gezielte Abwehr von Fremdkörpern. Dabei spielen bestimmte Lymphozyten eine zentrale Rolle. Dem Körper steht ein ganzes Arsenal von Lymphozyten zur Verfügung.

3. Verteidigungsstufe: Die erworbene Immunabwehr

B-Lymphozyten Die sogenannten B-Zellen gehören zu den Leukozyten (weiße Blutkörperchen) und werden im Knochenmark gebildet. Später sammeln sie sich in den Lymphknoten und der Milz, wo sie Antikörper bilden, mit denen fremde Strukturen (Antigene) erkannt werden. B-Zellen spielen eine besondere Rolle für die Ausbildung von Allergien. Für deren Aktivierung sind bestimmte T-Zellen erforderlich. Im Gegensatz zu T- sind B-Zellen in der Lage, freie Antigene zu erkennen und diese Immunreaktionen zuzuführen.
T-Lymphozyten Auch T-Zellen entstehen im Knochenmark. Dann wandern sie in den Thymus, um dort auszureifen (T = Thymus-abhängig). Es gibt verschiedene Typen von T-Zellen mit unterschiedlichen Funktionen. T-Zellen tragen auf ihrer Oberfläche einen Rezeptor, mit dem sie körperfremde Erreger nach dem Schlüssel-Schloss-Prinzip erkennen können. Durch Botenstoffe machen sie an der Immunabwehr beteiligte Zellen (Granulozyten, Makrophagen, B-Lymphozyten) darauf aufmerksam, aktiv zu werden.

Das adaptive Immunsystem wehrt sich gegen einzelne spezifische Keime. Dazu merkt es sich die Beschaffenheit der Erreger in einer Art internen Bibliothek, um bei einer erneuten Infektion schnell und effektiv reagieren zu können. Die spezifische Abwehr steht allerdings nicht unmittelbar zur Verfügung. Bis sich die Lymphozyten vermehrt haben, um die Mikroorganismen unschädlich machen zu können, dauert es einige Tage. Vorteilhaft: Durch das immunologische Gedächtnis bleibt der Schutz über viele Jahre, wenn nicht sogar ein ganzes Leben bestehen. Diesen Effekt macht man sich beim Impfen zunutze.

Wie funktioniert eine Impfung?

Wird das Immunsystem mit infektiösen Mikroorganismen konfrontiert, kommen zunächst Fresszellen zum Einsatz, die die unbekannten Eindringlinge möglichst komplett auffressen. Darüber hinaus geben sie die Identität der Keime an die Gedächtniszellen weiter, welche entsprechende Täterprofile anlegen. Sollte es irgendwann einmal wieder zu einem Kontakt mit den Erregern kommen, greifen die Gedächtniszellen auf die Profile zurück und machen die Eindringlinge mit zeitnah produzierten Antikörpern unschädlich. Nach diesem Prinzip funktionieren Schutz- bzw. Aktivimpfungen.

1. Aktivimpfungen: Sie täuschen dem Körper die Infektion mit einem bestimmten Erreger vor. Dazu wird er gezielt mit abgeschwächten oder abgetöteten Keimen in Kontakt gebracht, um die Bildung von Abwehrstoffen auszulösen. Die Ausbildung eines immunologischen Abwehrgedächtnisses dauert Tage bis Wochen. Dann ist der Körper soweit, auf Erregerkontakte mit einer Armada spezifischer Abwehrstoffe zu reagieren. Der Impfstoff ähnelt zwar dem eigentlichen Erreger, ist aber so konzipiert, dass er nicht krank macht oder nur eine milde verlaufende Erkrankung auslöst:

  • Lebendimpfstoffe werden bei der Masern-, Röteln-, Mumps- und Windpockenimpfung eingesetzt.
  • Totimpfstoffe werden bei der Keuchhusten- und Polioimpfung verwendet.
  • Bei der Tetanus- und Diphtherieimpfung werden die von den jeweiligen Bakterien ausgeschiedenen Giftstoffe verwendet, natürlich in abgeschwächter Form.

Gewöhnlich hält die Schutzwirkung nach der Immunisierung mehrere Jahre an. Doch bei vielen Impfungen wie zum Beispiel gegen Tetanus, Diphtherie, Polio und Keuchhusten muss die Immunität nach einiger Zeit durch eine weitere Impfung aufgefrischt werden.

2. Passivimpfungen: Bei der Passivimmunisierung werden die fertigen Antikörper (Immunglobuline) direkt gespritzt. Spenderorganismen für den Impfstoff sind Menschen und Tiere. Während es bei Schutzimpfungen oft Monate bis zum Erreichen des Impfschutzes dauert, greifen Passivimpfungen bereits nach Stunden bis Tagen. Allerdings hält die Impfwirkung nur wenige Wochen oder Monate an, da sich die Immunglobuline im Blut rasch wieder abbauen. Passivimpfungen kommen für Personen in Frage, die einem gefährlichen Erreger ausgesetzt waren, oder die schnell einen Impfschutz benötigen, weil keine Zeit vertan werden darf, bis der Körper ausreichend Antikörper gebildet hat. Letzteres kann zum Beispiel bei Schwangeren der Fall sein.

Wie kann ich mein Immunsystem stärken?

Die Strategien zur Stärkung der Abwehrkräfte sind bekannt. Neben einer vitalstoffreichen, auf pflanzlicher Vollwertkost basierenden Ernährung, regelmäßigen körperlichen Aktivitäten und einer allgemein gesunden Lebensweise können auch Nahrungsergänzungsmittel zur Verbesserung des Immunsystems beitragen. Wir beraten Sie gerne persönlich.

Tipps für bessere Abwehrkräfte:

  • Ausgewogene Ernährung: Der Effekt von Ernährung auf das Immunsystem lässt sich nicht isoliert messen. Gewiss ist aber, dass frisches Obst, Gemüse, Kräuter, Gewürze und Heilpflanzen die körpereigene Abwehrkraft nachhaltig stärken und mit der Vitalstoffzufuhr das Wohlbefinden  steigt. Für das Immunsystem sind neben den Vitaminen vor allem die Spurenelemente Eisen, Selen und Zink sowie alle antioxidativ wirkenden Nährstoffe bedeutsam. Brokkoli, Ingwer, Knoblauch, Kohl, Nüsse und Zitronen sollten ein fester Bestandteil des Speiseplans sein. Rund 2,5 l Wasser oder Tee am Tag runden diesen effektiv ab.
  • Bewegung: Sport schützt und stärkt. Der positive Einfluss von moderaten, aber regelmäßigen (Ausdauer-)Bewegungen aufs Immunsystem ist unbestritten. Ob Radeln, Joggen, Walken oder Tanzen, schon 30 Minuten täglich genügen. Außerdem erhöht Ausdauertraining die Stressresistenz.
  • Entspannung: Spaziergänge in der Sonne (Vitamin D3!), den Kreislauf anregende Wechselduschen und Saunagänge, ausreichend Schlaf, die Vermeidung von Stress, Massagen und körperliche Nähe bedeuten nicht nur mehr Lebensqualität, die Maßnahmen verbessern auch die Abwehrkräfte.

Nahrungsergänzungen unterstützen eine ausgewogene Ernährung. So helfen insbesondere Antioxidantien wie OPC oder Astaxanthin, natürliches Vitamin C sowie Mineralstoffe im natürlichen Komplex, Erkältungen zu vermeiden. Zum Erhalt des Wohlbefindens haben sich auch Multivitalstoffe bewährt, die immunstabilisierende Zutaten wie Selen und Vitamine kombinieren oder auf bestimmte Altersgruppen wie Kinder zugeschnitten sind. Für Personen mit besonderen Nährstoffbedürfnissen sind Spirulina Algen ideal, aufs Soll zu kommen. Da ein zentraler Teil des Immunsystems in der Darmflora gebildet wird, empfiehlt es sich die Darmgesundheit durch Probiotika oder darmreinigende Vitalkuren  zu fördern. Die Wirkstoffe aus Heilpflanzen wie Meisterwurz, Neem oder Katzenkralle stellen exklusive Kräuterkonzentrate zur Verfügung – hochdosiert und bioverfügbar. Auch Knoblauch, das stärkste pflanzliche Antibiotikum, ist in konzentrierter Form zum einfachen Verzehr im Wellnest Onlineshop erhältlich.